Squirro heisst der neue Webservice, mit dem die Nektoon AG einen Reboot anstrebt. Prominente Investoren sind bereits an Bord.
Mit dem neuen Webservice Squirro wollen die Memonic-Gründer eine Idee umsetzen, die schon in der Frühphase des Startups diskutiert worden war: Squirro soll ein Such- und Aggregationswerkzeug werden, das als persönlicher Recherche-Assistent funktioniert.
Aufgrund angefütterter Daten soll Squirro Themen- und Newsfeeds generieren, die relevante Informationen bereitstellen. Bei der genauen Funktionsweise halten sich die Gründer derzeit noch bedeckt. CEO Dorian Selz verrät aber bereits drei grundlegende Use-Cases:
- Eine Einbindung in Salesforce und andere CRMs zur automatisierten Informationsbeschaffung: Anhand von Kundendaten und dem jeweiligen Kontext will Squirro relevante Inhalte aus dem Netz aggregieren.
- Eine Standalone-Version soll es erlauben, ausgehend von einer Auswahl eigener Feeds weitere personalisierte News zu den betreffenden Themen zu erhalten.
- Ausserdem will Squirro es möglich machen, Themengebiete zu abonnieren. So könne man künftig zu einem Begriff wie «Euro-Krise» einen topical feed generieren.
Die Plattform soll ausserdem mit Kollaborationsfeatures ausgestattet werden, damit Teams sich Recherchearbeit teilen und Informationen gemeinsam aufbereiten können. Information Workers sind denn auch die angezielten Kunden: Der Versuch bei Memonic, mit einer B2B-Version für professionelle Rechercheure ein zusätzliches Standbein zu schaffen, wird bei Squirro zum Haupt-Use-Case. Darauf fusst die Monetarisierung – die Gründer wollen sich auf Geschäftskunden konzentrieren. Ein Subscription-Service ist dafür angedacht, vermutlich mit einer Free-Trial-Phase vorab.
B2B-Nische im Fokus
Dorian ist zuversichtlich, mit diesem Ansatz eine schnelle Kommerzialisierung des Dienstes zu erreichen und bald Erträge zu generieren. Zurzeit werde viel investiert in Content-Monitoring, Filterung und Aggregierung. Squirro will sich hier per B2B-Fokus eine Nische sichern.
Squirro hat bereits jetzt 1,5 Millionen Dollar Finanzierung einsammeln können. Diese kommt von einer Reihe prominenter Business Angels: Lead-Investor ist Alex Ott von CrossContinental Ventures, weiter genannt werden Friedrich Georg Hoepfner, Andy Honess, Måns Hultman, Raul Vejar und Paul Wahl.
Wie geht es weiter mit Memonic?
Die Memonic-Entwicklung dürfte nun erst einmal auf Eis gelegt werden. Zwar war das Startup laut Dorian 2011 profitabel, der B2C-Durchbruch fehlte aber. Im Juni 2011 hatte das Startup mit einer Werbeoffensive noch versucht, die Distanz zum Notetaking-Konkurrenten Evernote zu verkürzen. Der erhoffte Sprung bei den Nutzerzahlen blieb aber aus. Letztlich fehlt es nun an der nötigen Basis, um langfristig am Markt bestehen zu können. Als Schweizer Boostrapping-Startup sei es man schlicht chancenlos gegen eine «well-oiled silicon valley machine», so Dorian (Evernote hat insgesamt rund 86,5 Millionen Dollar Venturekapital zur Verfügung).
Ein Teil von Squirro, die Salesforce-integrierte Applikation, soll bereits in den kommenden Wochen lanciert werden. Der Launch der Standalone-Version ist geplant für Frühling 2012.
Disclaimer: Dorian Selz ist Aktionär bei Blogwerk, das auch startwerk.ch herausgibt.
Well done Dorian. Bin gespannt auf Squirro.
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