Kurze Fragen, kurze Antworten – jede Woche stellt sich ein Startupper unserer Fragerunde. Diesmal mit Cristian Grossmann, CEO von Spocal.
Was ist die Idee hinter Spocal?
Spocal kommt von «Speak + Local»: Wir ermöglichen eine offene Kommunikation für Personen, die Zeit am selben Ort verbringen und sich noch nicht kennen. Zum Beispiel Studenten verschiedener Fakultäten, die an derselben Universität studieren, aber keinen einfachen Kommunikationskanal haben um sich auszutauschen.
Wie seid ihr darauf gekommen?
Wir hätten gern so eine Plattform während unserer Studienzeit gehabt. Unser erster Wurf war blicKlick, wo es darum ging, anonym an deiner Uni zu flirten. Aus dem Verhalten und Feedback der Benutzer haben wir gelernt, dass sich die Studenten über eine Vielzahl von Themen austauschen möchten, nicht nur Flirts. So haben wir das Konzept auf Spocal erweitert.
Gab es eine Idee beim Vermarkten des Produktes, die besonders gut funktioniert hat?
Wir haben bisher verschiedenste Marketing Kanäle ausprobiert: von Verlosungen und Challenges bis Parties, Stunts und die guten alten Flyer. Bis jetzt ist die Guerilla-Marketing-Kampagne mit verkleideten Improvisationsschauspielern am besten angekommen und immer noch in vielen Studentenköpfen präsent.
Was war die grösste Herausforderung, mit der ihr zu kämpfen hattet?
Das «Chicken and Egg»-Problem, welches man bei sozialen Netzwerken hat: Vorteile entfalten sich erst, wenn auch andere Benutzer aktiv sind und etwas läuft. Am Anfang hat man aber nur wenige Benutzer, d.h. es wird wenig Inhalt produziert und dadurch wollen auch nur wenige das Produkt benutzen. Wir haben das Problem gelöst, indem wir anfangs unsere Bekannten und Freunde für Spocal motivierten und extrem viel Unterstützung von ihnen bekommen haben.
In welchem Bereich fehlte euch bei der Gründung am meisten Know-How?
Für die rechtliche Seite der Gründung fehlte uns Know-How: Verträge, Gründungsprozess, usw. Da haben wir viel mit anderen Entrepreneurs geredet und uns von Professionellen (IFJ + Kanzlei) beraten lassen. Es kostet schon etwas, was aber gut investiertes Geld ist.
Warum bist du Unternehmer geworden und was wäre deine Alternative im Berufsleben?
Meine Eltern sind Unternehmer und ich habe schon immer den «Founder’s-Bug» gehabt. Ich finde, es ist eine Lebenseinstellung, ständig kreativ und auf dem Sprung zu bleiben. Man darf sich nie an die Komfortzone gewöhnen. Es ist auch ein Weg, grössere Probleme mit einem coolen Team zu lösen und etwas in der Welt zu bewirken. Meine Alternative im Berufsleben wäre wahrscheinlich in der Beratung.
Bei welcher Geschäftsidee ärgerst du dich, dass du sie nicht als erster hattest?
Facebook und Twitter.
Was ist dein Tipp für angehende Gründer?
Du solltest dir zwei Fragen stellen. Erstens: «Ist das wirklich was für mich?» Es ist wichtig, sich ein möglichst realistisches Bild vom Alltag eines Unternehmers zu machen, inklusive den Ups und Downs. Am besten ist es, wenn du mit erfahrenen Gründern sprichst oder etwas Zeit als Praktikant bei einem Startup verbringst. Und zweitens: «Lässt sich ein Top Team zusammenstellen?» Das Allerwichtigste (vor allem am Anfang) ist das Team. Du verbringst mehr Zeit mit dem Team als mit Freunden oder dem Lebenspartner. Daher solltet ihr nicht nur auf der Kompetenzebene im Einklang sein, sondern auch auf der persönlichen Ebene. Wenn du beide Antworten mit Ja beantwortest: Hau rein! Du wirst es nie bereuen!
Welches Startup sollen wir als nächstes in dieser Rubrik bringen?
AppAware. Sie haben ein sehr cooles Konzept umgesetzt.