Kurze Fragen, kurze Antworten – jede Woche stellt sich ein Startupper einem Mini-Interview. Diesmal mit dem Mitgründer von Shadow Government.
Was ist die Idee hinter Shadow Government?
Shadow Government entwickelt und vermarktet Simulationsspiele, die es dem Spieler erlauben, sein Land realitätsnah zu lenken. Er trifft fundamentale politische Entscheide, die einen direkten Einfluss auf die ökonomische, ökologische und soziale Entwicklung des Landes haben.
Die Innovation bei Shadow Government liegt darin, dass den Simulationen real existierende Ländermodelle und reales Datenmaterial zu Grunde liegt. Somit kann der Spieler nicht nur gegen seine Peers antreten sondern sich auch mit der amtierenden Regierung vergleichen.
Wie seid ihr darauf gekommen?
Die Idee ist nicht über Nacht entstanden. Wir haben uns anfangs sehr viel Zeit gelassen und unendlich viele Gespräche mit unterschiedlichsten Leuten aus der Politik, Wissenschaft und der Gaming Industrie geführt. Ein Gesprächspartner mit unschätzbarem Wert ist das Millennium Institute, deren Modelle wir als Grundlage für unsere Spiele verwenden und die heute von verschiedensten Regierungen zur strategischen Länderplanung eingesetzt werden.
Gab es eine Idee beim Vermarkten des Produktes, die besonders gut funktioniert hat?
Noch kann ich leider nicht sagen, welche Marketingmassnahmen aus unserem Marketing-Mix am besten greifen. Wir arbeiten momentan an der Lancierung unseres ersten Titels – Shadow Government USA – der in der Schweiz im ersten Quartal 2012 für iPhone und iPad erhältlich sein wird.
Was war die grösste Herausforderung mit der ihr zu kämpfen hattet und wie habt ihr das Problem gelöst?
In der Schweiz ein Gaming Startup aufzubauen fordert ziemlich viel Pioniergeist und wohl eine extra Portion Ausdauer, um Investoren von der Idee überzeugen zu können. In Anbetracht des rasant wachsenden Marktes bin ich mir aber sicher, dass sich auch hierzulande die Wahrnehmung der Gaming Industrie sehr bald ändern wird. Die gesamte Branche befindet sich aufgrund der neuen Spiel-Plattformen wie Smartphones, Tablets, sowie Facebook etc. in einem nachhaltigen Umbruch, der viel Innovation und eben auch neue Startups mit sich bringt.
In welchem Bereich fehlte euch bei der Gründung noch am meisten Know-How, wo musstet ihr euch zusätzliches Wissen aneignen?
Mir war schnell klar, dass ich für die erfolgreiche Umsetzung dieses Ventures mit den bestmöglichen Gaming Experten zusammenarbeiten muss. Mit Margaret Wallace und Nick Fortugno habe ich zwei erfahrene Co-Founders aus den USA. Heute verfügt Shadow Government über Niederlassungen in Zürich und New York City.
Warum bist du Unternehmer geworden und was wäre deine Alternative im Berufsleben?
Für mich war schon immer klar, dass ich sobald die Zeit reif ist, mein eigenes Unternehmen aufbauen möchte. Der Wunsch nach Kreation und Schaffung ist sehr tief in mir verwurzelt. Wenn jemand diesen inneren Drang mit sich herumträgt, dann gibt es eigentlich keine wirklichen Alternativen. Die Frage ist lediglich nach dem Zeitpunkt, bis der Schritt eingeleitet werden kann.
Bei welcher Geschäftsidee ärgerst du dich, dass du sie nicht als erster hattest?
Seit ich denken kann habe ich immer wieder neue Ideen und Konzepte im Kopf, die ich manchmal realisiere und manchmal eben auch nicht. Nicht selten sehe ich die Idee dann eine gewisse Zeit später von anderen Teams umgesetzt. Aber wirklich ärgern tut mich das aber nicht. Im Gegenteil, ich freue mich darüber dass sich jemand mit der Lösung des Problems aktiv auseinandergesetzt hat. Denn die Königsdisziplin liegt in der erfolgreichen Umsetzung und nicht in der Findung von neuen Ideen.
Hast du einen Tipp für angehende Gründer?
Ein Unternehmen aufbauen ist ein Marathon und kein 100-Meter-Sprint. Darauf muss man gefasst sein.
Welches Startup sollen wir als nächstes in dieser Rubrik bringen?
Phytoceuticals, die ein innovatives pflanzliches Wundheilungsmittel entwickelt haben – 1 Primary wound dressing.
Erinnert stark an Think Tools, welche nach einem Börsengang zuerst mit über 1 Mia. CHF bewertet wurden, um danach bankrott zu gehen. Die Idee ist nicht neu, sondern war bereits einmal an der Schweizer Börse.
Worin siehst Du eine Gemeinsamkeit? War Think Tools nicht primär ein Consulting-Unternehmen, das eine Art intelligentes Notizbuch herausbringen wollte?