Die KTI hat vier Startups neu mit ihrem Gütesiegel versehen. Ausserdem sind die Innovationschecks der Agentur nun für alle Branchen offen.
Eine Gruppe von Jungunternehmen, die bereits öfter im Rampenlicht stand, zum Beispiel bei Förderpreisen wie Venture 2010 oder venture kick, segelt neu auch unter der Flagge des CTI-Labels:
Die in Genf ansässige Tegona SA kümmert sich um innovative Sicherheitslösungen für ID, Gesundheitswesen, Logistik und Zahlungswesen. Kerngeschäft sind Smartcards, Near Field Communication und Internet of Things, für die Tegona Consulting und Entwicklung anbietet.
Imina Technologies‘ Brainchild sind die miBots: Nanoroboter, mit denen sich Materialien im Mikrometerbereich manipulieren lassen. Die nur zwei Zentimeter kleinen, würfelförmigen Roboter können mit grosser Genauigkeit gesteuert werden. Mit ihren flexibel anpassbaren Werkzeug-Paketen wollen die Gründer in den Bereichen Halbleiter, Life Science und Cleantech Fuss fassen.
Das ETH-Spinoff Proteomedix hat sich auf die Entwicklung und den Einsatz sogenannter Biomarker spezialisiert. Mit einer Methode zum Aufspüren von speziellen DNA-Sequenzen oder Proteinen will das Team unter anderem die Frühdiagnose verschiedener Krebsarten einfacher und verlässlicher machen.
Attolight aus Lausanne will Einblicke in bislang unsichtbare Nanobereiche erlauben. Das Startup hat ein Messinstrument entwickelt, mit dem sich Aufnahmen von besonderer Genauigkeit auf der molekularen Ebene machen lassen. Das soll vor allem für den Markt der Opto- und Nanoelektronikindustrie interessant werden.
Rund zwei Dutzend Firmen aus dem High-Tech-Bereich erhalten jedes Jahr das CTI-Label.
Minifinanzierung nach Bedarf
Im Einsatz bei der KTI ist seit Anfang Juni ein neues Förderinstrument: Die sogenannten Innovationschecks. Nachdem die Agentur diese bereits in Pilotversuchen 2009 und 2010 getestet hatte, beschränkt auf den Cleantech-Sektor, sind die Innovationschecks jetzt neu für alle Branchen offen.
Die flexiblen Finanzierungshilfen funktionieren so, dass aus einem Gesamtbudget von einer Million Franken Minitranchen in der Höhe von maximal 7’500 Franken ausbezahlt werden. Startups können sich um diese mit einem Antrag bewerben. Die aktuelle Serie dauert bis Ende November 2011, Gesuche für Checks können bis zum 15. November eingereicht werden. Teilnahmeberechtigt sind KMU und Startups, die nicht Teil einer Unternehmensgruppe sind und nicht bereits KTI-Unterstützung erhalten.
Seit zwei Monaten hat die KTI ausserdem insgesamt grössere Mittel zur Verfügung. Grund ist der zunehmende Bedarf für F&E-Förderung. So hatte die Agentur im letzten Jahr sowohl die Anzahl der neuen Gesuche wie auch der bewilligten Projekte weiter erhöht. Letztere um rund 7.5 Prozent auf 343. Das brachte jedoch Nachteile mit sich für die bereits geförderten Startups. Aufgrund des festen Budgets sorgte die Zunahme nämlich für sinkende Förderbeiträge pro einzelnes Projekt. Auch ein „approved but not funded“ war Folge der Mittelknappheit.
Der Bundesrat hat inzwischen den Etat der KTI für 2011 und 2012 aufgestockt. Konkret sind nun 10 Mio. Franken mehr Gelder im Topf. Sie sollen für Forschung und Entwicklung zur Verfügung stehen. Die zertifizierten, aber nicht finanziell Unterstützten Projekte sind damit auch Geschichte.