Memonic rührt mit Sonderangeboten kräftig die Werbetrommel. Das Zürcher Startup geht zum Anfang Juni in die Offensive.
Memonic will bekannter werden, und zwar schnell. Darum hat das Startup eine konzentrierte Werbeaktion am Start und will mit Sonderangeboten neue Premiumnutzer an Bord holen.
Herzstück der Kampagne ist eine Co-Promo mit der deutschen Computer Bild. Leser der morgen, am 4. Juni, am Kiosk liegenden Ausgabe erhalten einen lebenslangen Memonic-Account für 3,33 Euro. Der Deal kommt mit editorialer Begleitung im Heft und online, Memonic wird auf der Titelseite vertreten sein. Das reichenweitenstarke Magazin dürfte dem Online-Notizbuch einen markanten User-Pickup bescheren. Gleichzeitig gehen sechs weitere Co-Promos in Grossbritannien und der Schweiz an den Start, Jahres-Premium-Accounts sind online zum halben Preis zu haben – für 11 statt 22 Euro.
Rechtzeitig zur Promo hat das Team das User-Interface generalüberholt sowie die Device-Abdeckung nochmals erweitert. Die Applikation ist nun verfügbar als Website, für den Desktop (Win, Mac), ausserdem für iPhone, iPad und Android. Bei der Monetarisierung sind die Vorzeichen vielversprechend. Das Freemium-Modell funktioniert für Memonic verglichen mit anderen Webservices sehr gut. Die Conversion Rate liegt laut Dorian zurzeit bei sechs Prozent. Zum Vergleich: Laut Phil Libin liegt diejenige von Evernote bei drei Prozent.
Vergleicht man das Zürcher Startup Memonic mit der Konkurrenz aus Übersee, ist man versucht, die klassische Geschichte vom Kampf David gegen Goliath zu erzählen. Unter anderem aufgrund der Ressourcen: Laut TechCrunch hat Evernote nach einem zweistufigen Angelfunding nochmals drei Finanzierungsrunden eingesammelt, die letzte über wuchtige 20 Millionen Dollar. Dass hier nicht mit gleichlangen Spiessen gekämpft wird, sieht man schnell. Aber man ist auch nicht ganz mit dem gleichen Geschäftsmodell unterwegs. Neben der B2C-Lösung (dein persönliches Online-Notizbuch) hat Memonic ja stets an einem zweiten oder vielmehr: dem eigentlich ersten Standbein gearbeitet – der B2B-Anwendung.
Diese Spezialisierung zeigt sich gerade wieder deutlicher, seit Ende Mai, als das neue Dashboard an den Start ging. Memonic ist damit auf dem Weg, das „kollaborativ“ im Claim weiter zu betonen. Das Dashboard beinhaltet neu eine Art Activity-Stream, wie man ihn von sozialen Netzwerken her kennt – mit dem Unterschied, dass hier die geteilten Sammel-Aktivitäten von Kontakten verfolgbar sind. Einen Einblick in den Designprozess hat übrigens Entwickler Patrice Neff in einem Blogbeitrag gegeben.
Anders als die Konkurrenz will Memonic in erster Linie ein Werkzeug für Information Workers sein. Das hat seinen Grund, so Dorian: Informationssuche und Strukturierung seien ein Arbeitsbereich, wo echte Wertschöpfung passiere. Wenn ein Tool die Produktivität eines Recherche-Arbeiters erhöhe, erhöhe sie entsprechend auch die Zahlungsbereitschaft des Unternehmens und damit die Möglichkeit, den Dienst effektiv zu monetarisieren. Mit einer Kalkulation, die von einem von monatlichen Preis von 20 bis 30 Franken für einen Seat ausgeht wird klar, warum Memonic auf Content Curation als Alleinstellungsmerkmal setzt.
Um diesen Usecase noch attraktiver zu machen, sollen in den kommenden Monaten weitere Features zum Lineup hinzukommen. Zurzeit arbeiten die Entwickler an einer Salesforce-Integration. Damit soll es möglich sein, Leads und Kontakte im Cloud-CRM einfach mit Inhalten zu ergänzen – bisher ein Manko der Software.
Wer in App Store und Android Market einmal weit vorne liegt, ist im Vorteil – wer die Top-Apps absucht, findet zunächst die mit den meisten Downloads. Die Nutzer sind hier für die Konkurrenz zur selbstverstärkenden Basis geworden.
Hierin liegt der Grund des Promo-Coups, den Memonic nun lanciert. Die Konkurrenzsituation bietet schliesslich auch eine besondere Krux: Analog wie bei sozialen Netzwerken existiert auch bei Online-Notizbüchern ein Lock-In-Effekt, der es schwer macht, User abzuwerben. Es geht hier, anders als bei ersteren, nur nicht um Kontakte sondern um bereits gesammelte Daten.
Update: Wie sich herausgestellt hat, handelt es sich bei dem Kampagnenangebot um eine abgespeckte Premium-Version. mydealz listet die Unterschiede.
Disclaimer: Memonic ist ein Partner von Blogwerk.
Onlinenotizbuch: Memonic setzt alles auf Wachstum » netzwertig.com
Danke für den Tipp. Hatte sowieso gerade vor, bei Memonic zu Premium zu wechseln…
Nutze Memonic auch sehr gerne und gefällt mit sehr gut. Bin seit ca. einem Jahr Premium-Account Kunde.
Finde es aber schade das es die lebenslangen Memonic-Account für nen tollen Preis nicht auch in einer Form für Bestands-Premium Account Mitglieder gibt. Jetzt darf ich mir überlegen einen 2 Account zu eröffnen.
Evernote-Konkurrent Memonic mit Schwächen | stroica.com