Der New Yorker Venture Capitalist Fred Wilson hat in einem Blogpost erklärt, weshalb man grossartige Unternehmer auch unterstützen sollte, wenn ihre Idee noch nicht ganz reif ist.
Ob Airbnb „The Next Big Thing“ ist oder nicht, soll hier dahingestellt bleiben. Für den Zweck dieses Posts ist vor allem interessant, was Business Angel Paul Graham und Venture Capitalist Fred Wilson darüber in ihren jeweiligen Blogs geschrieben haben.
Da ist auf der einen Seite Fred Wilson von Union Square Ventures, der in einem Blogpost darüber geschrieben hat, wie sehr er es bereut, nicht in Airbnb investiert zu haben. Obwohl die Gründer sehr grosses Potential versprachen, sah das Team von Union Square Ventures das Bahnbrechende am Konzept der Luftmatratze in Privatwohnungen als alternative zu Hotelzimmern nicht. Folglich hat Wilson nicht investiert, auch wenn das Team durch innovative Methoden, Geld aufzutreiben aufgefallen war. Sie hatten nämlich am Parteitag der Demokraten (an welchem Obama als Präsidentschaftskandidat nominiert wurde) Frühstücksflocken mit dem Konterfei von Obama und McCain verkauft. Die Obama O’s und Cap’n McCains wurden in nummerierten Schachteln zu vierzig Dollar das Stück verkauft. Das ging so gut, dass die Einnahmen genügten, um Airbnb am leben zu halten.
Wilson schliesst seinen Post mit der Bemerkung, Union Square Ventures habe sich zu sehr darauf konzentriert, was Airbnb tat, anstatt darauf was sie tun könnten, würden und am Ende auch taten. Bis heute steht eine Schachtel mit Obama O’s im Büro der Venture Capitalists, um an diese verpasste Gelegenheit zu erinnern.
Auf der anderen Seite ist da Paul Graham. Airbnb gehörte zu den Startups, die von Y Combinator unterstützt wurden. Da nach diesem Konzept eine grosse Anzahl Unternehmen sehr früh Funding erhält, braucht es oft viel Überzeugungsarbeit bei Venture Capitalists, damit diese die Möglichkeiten sehen. Wie Wilson scheint auch Graham sehr offen zu sein und hat deshalb auf seinem Blog den Emailaustausch veröffentlicht, den er über Airbnb mit Fred Wilson geführt hat.
Bemerkenswert daran ist jedoch nicht nur die Offenheit der beiden. Dieser Ausschnitt aus der Geschichte von Airbnb zeigt auch, dass der gute Eindruck, den man bei einer Person hinterlässt oft weite Kreise zieht. Einen solchen Eindruck macht – unabhängig von der Idee – nur ein gut eingespieltes und fähiges Team, welches auch ausserhalb des angepeilten Kernbereichs brillieren kann.
Das Obama-Bild gefällt mir. Gibt es die wirklich oder war das nur ein Kampagnen-Gag? Ist natürlich ein gutes Geschäft, er macht sich so sehr bekannt, schon bei kleinen Kindern. Das ist so wie die Nanomania im Migros. Das prägt sich ein.