In seinem Diary berichtet Marcus Kuhn diesen Monat von der Umsetzung des „Lean Startup Konzepts“ bei connex.io

von Marcus Kuhn, Gründer connex.io
Marcus Kuhn zu Lean Startups

Lean Startup ist der letzte Schrei in der US Startup Szene und so langsam schwappt das Konzept auch auf unsere Seite des Atlantiks über. Obwohl der Name es vermuten lassen würde, geht es bei Lean Startup nicht darum, eine möglichst kleine, schlanke Unternehmung aufzubauen, sondern darum, Ideen so schnell als möglich zu validieren um die Verschwendung von Ressourcen zu minimieren.

Hierzu gibt es verschiedenste Ansätze und Leute mit einigem mehr Wissen die darüber geschrieben haben. So finden sich beispielsweise auf Eric Ries’s Blog oder Hiten Shah’s Twitter Account zusätzliche Informationen.

In diesem Post schreibe ich darüber wie wir uns bei connex.io daran gemacht haben, die Lean Startup Prozesse zu nutzen und wie wir sie stellenweise implementiert haben.

Minimally Viable Product

Nach Lean Startup ist Minimally Viable Product (MVP) momentan wohl das am meisten missbrauchte Wort in der Startup Blogger Welt. Ein MVP ist ein brauchbares Produkt, welches man so schnell als Möglich echten Kunden vorsetzt. Dabei wird die Definition von brauchbar allerdings arg strapaziert. Auch wenn es etwas vermessen ist, dies ein MVP zu nennen, eine aktuell sehr beliebte Art des MVP ist eine Lading Page welche das Produkt beschreibt und es ermöglicht sich anzumelden. So bekommt man eine Indikation, ob ein Markt für ein solches Produkt besteht, da man Conversion Rates messen kann.

Genau ein solches MVP haben wir bei connex.io bereits kurz nachdem wir mit der Arbeit an unserem Projekt begonnen hatten online gestellt.

Unsere MVP Landing Page

Alpha

Nachdem wir mit dem Interesse an unserer Lösung zufrieden waren, stellten wir ein Produkt online welches dem Namen MVP eher gerecht wird – unsere Alpha. Die Alpha, welche wir im März 2010 publizierten, war nach keinem Massstab vollständig, aber Nutzer konnten die Idee hinter unserem Produkt erkennen und eine erste Version nutzen. Die Alpha erlaubte es, verschiedene Addressbücher zu verbinden (die Daten wurden nur importiert und nicht exportiert) und die Daten wurden automatisch von uns bereinigt. Durch eine Import/Export Funktionalität für vCards wurde die Alpha sogar auf anderen Geräten nutzbar.

Diese Alpha testeten wir mit circa 50 Leuten. Wir sammelten Daten dazu, wie das Produkt genutzt wurde, wie unsere Lösung mit den Nutzern zurecht kam und waren in intensivem Kontakt mit den Testern um deren Gedanken und Ideen zu erfahren.

Unser Alpha

Basierend auf diesem Test machten wir uns dann an die Weiterentwicklung unserer Lösung. Wir wären hier sehr gerne iterativ vorgegangen und hätten die Anpassungen gerne kontinuierlich validiert, allerdings war das in unserem Fall nicht wirklich möglich. Die Resultate des Alpha Test hatten klar gemacht, dass wir einige Dinge überarbeiten mussten, sowohl an unserer Herangehensweise an das Adressbuch-Problem als auch an der technischen Grundlage. Dies kostete uns viel Zeit, war aber notwendig um ein gutes Produkt auf den Markt bringen zu können.

Beta

Basierend auf den oben genannten Anpassungen entwickelten wir dann unsere Beta, welche wir einem ersten Nutzerkreis Ende November zur Verfügung stellen konnten. Wieder erhielten wir wertvolles Feedback, welches wir in unsere Lösung einzubauen begannen. Aktuell sind wir dabei, das Design zu aktualisieren um unser Tool übersichtlicher zu gestallten, klarer zu positionieren und einfacher nutzbar zu machen. Hier in der Beta sind wir endlich zu einem iterativen vorgehen übergegangen können nun unsere Lösung kontinuierlich verbessern.

Unser neues Design für die Beta

Und nun? Unsere iOS App ist aktuell im App Store Approval Prozess und sobald dieser durchlaufen ist, starten wir durch. Dann wird eine ganz neue Menge an Daten auf uns zukommen und uns helfen unser Produkt weiter voran zu treiben.