Eine neue Studie plädiert für mehr Startup-Förderung im Cleantech-Sektor – bevor die Schweiz im internationalen Wettbewerb weiter an Boden verliere.
Gute Noten für Innovation und Technologie, schlechte für Umsetzung und Kommerzialisierung, so lautet die Diagnose in Kurzform.
Insbesondere verglichen mit der ausländischen Cleantech-Industrie sieht laut einem neuen Paper die Bilanz durchwachsen aus. Die Studie befasst sich anhand von Fallstudien und Infrastrukturanalysen mit der Attraktivität der Gründens von Cleantech-Unternehmen hierzulande. Das Verdikt des über 80-seitigen Berichts ist eindeutig: Ein Aufholen der Schweiz gegenüber dem Ausland ist nicht gratis.
Der Katalog an Empfehlungen und Lücken bei der Umsetzung von mehr Förderung umfasst 17 einzelne Punkte. Hier die wichtigsten:
- Aufbau eines Cleantech-Inkubators mit schlanken Strukturen
- dieser sollte als zentralisierte Institution für die ganze Schweiz zur Verfügung stehen
- Finanzierung via private Fördergelder kombiniert mit Mitteln des Bundes, wo nötig
- insgesamt mehr spezialisiertes Coaching für Cleantech-Unternehmer
- bessere Networking-Bedingungen zwischen Industrie, Branchenkennern und Jungunternehmern
Die Empfehlung ist Wasser auf die Mühlen derer, die bereits seit längerem mehr institutionalisierte Förderung für junge Unternehmen und spezialisierte Inkubatoren fordern. Die Idee der Förderung ist dabei so neu nicht: Einige Akteure gibt es bereits, dazu gehört unter anderem der Wirtschaftsverband Swisscleantech und eine 2010 neu lancierte Förderplattform des Bundes.
Auch einzelne kantonale Initiativen gibt es bereits, und ein Teil des Walliser theArk-Inkubators widmet sich dem Sektor der erneuerbaren Energien – das Bestehende konzentriert sich stark auf die Romandie.
Genug Zugkraft für den Werkplatz Schweiz werde aber voraussichtlich nur ein zentralisierter Inkubator schaffen, der sich schwerpunktmässig mit den grünen Technologien auseinandersetzt, so die Studie.
Hinter dem Bericht stehen die Exportförderung Cleantech Switzerland, die international tätige Beteiligungsgesellschaft Emerald Technology Ventures und die europaweite Klimainitiative Climate-KIC.