Venture-Kapital-Geber sehen ein funktionierendes Team als wichtigste Voraussetzung für eine Beteiligung an einem Startup. Doch nach welchen Kriterien beurteilt man ein Team?
Von Matthias Mirbeth
Wenn man sich bei Venture-Kapital-Gesellschaften nach dem typischen Merkmalen eines guten Teams umhört, so ist die erste Reaktion oftmals, dass es gar kein exemplarisches Musterteam geben kann. Jedes Unternehmen ist unterschiedlich, und deshalb müssen auch die Teamstrukturen immer unterschiedlich sein. Dennoch gibt es einen grundsätzlichen gemeinsamen Nenner, den jedes Team benötigt, um Investoren von sich zu überzeugen: Es ist die Leidenschaft für die eigene Firma und das Selbstverständnis von Unternehmertypen bei jedem Mitarbeiter. Denn diese Eigenschaften prägen nach Ansicht von VC-Gebern massgeblich die Wachstumschancen, aber vor allem auch das Jungunternehmen selbst.
Gefordertes Stellenprofil: ein Unternehmertyp
Diese Eigenschaften sind demnach bei der Teamzusammenstellung sehr wichtig. Deshalb sollte man bei der Partnersuche oder der Stellenausschreibung bereits im Vorfeld genau wissen, welche Aufgaben vom zukünftigen Mitarbeiter bewerkstelligt werden und welche Verantwortungen auf ihn übertragen werden sollen. Wichtig bei Startups ist aber neben diesen notwendigen praktischen Fähigkeiten vor allem die richtige mentale Einstellung des neuen Mitarbeiters. Denn wer bei einem Start-up erfolgreich arbeiten will, muss hungrig sein und darf sich nicht vor Unbequemlichkeiten zurückschrecken. Er muss in gewissem Masse selbst ein Unternehmertyp sein. Beim Bewerbungsgespräch jene charakterlicher Eigenschaften des Kandidaten herauszufiltern ist die Aufgabe der Gründer.
Charakterliche Eigenschaften als Herausforderung
Aus diesem Grund greifen viele Jungunternehmer auch auf Personen aus dem Bekanntenkreis zurück, wenn sie sich auf die Suche nach neuem Personal begeben. Zwar kann man von der Privatperson nicht automatisch auf die Berufsperson schliessen, aber es besteht oftmals eine Art Vertrauensverhältnis, das sich positiv auf den geschäftlichen Alltag auswirkt. Man kennt die Eigenschaften des Gegenübers, kann sich auf diese einstellen und ist vor bösen Überraschungen deshalb häufiger geschützt. Dennoch kann es auch hier zu Spannungen kommen, wenn zwischen geschäftlichen und beruflichen Dingen nicht hinreichend getrennt wird. Hier sollte man von Beginn an klare Regeln festsetzen, damit die Zusammenarbeit keine negativen Auswirkungen auf die persönliche Beziehung hat.
Temperament und Tatkraft
Letztlich ist es das unternehmerische Temperament und eine inspirierende Tatkraft der Mitarbeiter ist, welche ein gutes Team von einem weniger überzeugendem Team unterscheidet. Zudem müssen alle Teammitglieder eine klare Aufgabenverteilung besitzen und gerade bei Startups auch Verantwortung für ihr Gebiet in Anspruch nehmen dürfen. Wenn bloss die Venture Capitalists dieen Unternehmergeist, der ja ein gutes Team ausmacht auch noch definieren würden.