Der dänische Skype-Gründer Morten Lund mit einer provokativen Präsentation über Erfolg, Misserfolg und manchmal irrationales Selbstvertrauen.
Am 6. und 7. Mai fand an der Universität St. Gallen das St. Gallen Symposium zu einem interessanten Thema statt: Entrepreneurs – Agents of Change. Nebst den üblichen Bigshots wie beispielsweise Josef Ackermann, die nicht sehr viel mit Startups am Hut haben, waren auch einige grossartige Unternehmer anwesend. Eine der schillerndsten Figuren war Morten Lund.
Der Däne, der nebst über fünfzig Unternehmen aus verschiedenen Branchen auch Skype mitfinanziert hat, gab in einer der Plenary Sessions einiges zum Besten, das nicht nur das Publikum, sondern scheinbar auch die Organisatoren überraschte – er hatte kurzfristig seine Präsentation verändert.
Schon sein Wahlspruch hebt Morten Lund von anderen Venture Capitalists ab: It’s all about luck. Auch wenn er zeitweise etwas irrational wirkt, seine Authentizität überzeugt. Man glaubt dem Mann, dass er tut was er sagt. Und dass er talentiert ist. Obwohl vielleicht die Frage erlaubt ist, ob ein unkorrigierter Blog voller Schimpfwörter authentisch oder eher etwas zuviel ist. Den Enthusiasmus liest man auf jeden Fall heraus.
Auch bei seiner Rede am St. Gallen Symposium steigt er eher direkt ein. Dem „priest in the first row“ (Notker Wolf, Abtprimas der benediktinischen Konföderation) emfpiehlt er, vielleicht besser am Ende nicht zuzuhören. Auch wenn es der Kirchenmann wohl verkraftet hat, war der Vortrag sehr deutlich. Nicht nur in der Sprache, auch bezüglich Offenheit. Diese – so das Gefühl – kann sich nur einer leisten, der nach eigener Aussage, von +50 Millionen zu -200 Millionen kam.
Wie ihm das geholfen hat, seine Methode anzupassen („Focus!“) und was er über Investments zu sagen hat („there is no formula“) kann man auf der Website des Symposiums anschauen. Lohnt sich.