Soziale Rendite – Socential will der Online-Marktplatz für Social Entrepreneurs und Mittler für Investoren und Entwicklungsprojekte werden.

Das Team von Socential

Patrik Elsa und Linus Gabrielsson gründeten Socential Anfang 2009, seit Januar diesen Jahres ist das Startup nun operativ tätig. Inzwischen das Team um die beiden Gründer auf acht Mitarbeiter angewachsen.

Die Idee hinter Socential ist einfach, und in der Zeit der Plattform-Geschäftsmodelle eigentlich nichts allzu Neues: Sociental will als Mittler Investitionen in soziale Projekte erleichtern. Als Möglichkeiten der Unterstützung werden Anschubsfinanzierung, Darlehen, Dienstleistungen und Know-How angeboten.

Im Gegensatz zum klassischen Spendenmodell wendet sich Socential dabei an Investoren, die die Ökonomie humanitären Engagements spannend finden, den Investitionsgedanken favorisieren, und die eine Affinität zum sozialen Unternehmertum haben. Die Gründer denken bei den Investoren an Stiftungen, Firmen und zunehmend auch Privatpersonen. In Zukunft sollen auch letztere durch spezifisches Marketing vermehrt auf diese Art des sozialen Engagements aufmerksam werden.
Socential, das als gemeinnütziger Verein funktioniert, positioniert sich auf dem langsam etablierten aber trotzdem noch untervertretenen Bereich des Social Entrepreneurship. Die Organisation, die ab 2012 finanziell selbstragend sein will, möchte „innovative und nachhaltige Lösungen für soziale und umweltbezogene Probleme“ voranbringen und sieht Business Know-How als Voraussetzung, das effizient und skalierbar zu tun.

Socential.net dient dabei als Marktplatz-Plattform, wo sich Investoren über die angebotenen Projekte informieren und diese vergleichen können. Die Aufgabe, die Erfolg versprechendsten Projekte auszuwählen, übernehmen dabei Socential und seine Partnernetzwerke (Social-Entrepreneurship-Förderer wie Ashoka oder die Schwab Foundation). Der Marktplatz soll es auch ermöglichen, die Projekte nach ihrem Start weiter zu verfolgen. Die Seite enthält darum Reports der Projektleiter über den Forschritt ihrer Projekte und ihre Wirkung, zum Beispiel in Blogform. Zurzeit befinden sich acht Projekte auf der Plattform, von denen drei bereits Finanzierung erhalten haben. Laut Mitgründer Linus ist das typische Volumen eines Projekts im fünf- bis sechsstelligen Bereich.

Von der Auwahl der Projekte her strebt man eine breite Mischung an. Sowohl soziale Projekte in der Schweiz wie solche in Entwicklungsländern sind im Portfolio von Socential zu finden – darunter Aiducation International, über das wir auf Startwerk bereits berichtet haben. Weitere umfassen etwa die Elektrifizierung von Dörfern in der dritten Welt, Trinkwasserversorgung oder – in der Schweiz – die bauliche Erweiterung des Restaurants „Blinde Kuh“ in Basel. Letztere ist auch ein Beispiel für die je nach Fall kreativen Finanzierungsmöglichkeiten: indem Interessierte sich auch über den Kauf von Essensgutscheinen am Ausbau beteiligen konnten. Dabei kommt der Plattform zu Gute, dass an die Investments keine echten Renditeanforderungen geknüpft sind, sondern der soziale Mehrwert im Vordergrund steht.

Neben der Online-Vermittlung veranstaltet der Verein auch Anlässe, an denen sich Projekt-Initianten und Investoren direkt kennen lernen können. Erträge zur Deckung der Kosten generiert man aus Services für Firmenkunden und aus Zuwendungen von Stiftungen. In Zukunft soll auch das etwa von Kiva eingesetzte optionelle „mit-Spenden“ ans Unternehmen bei einer Beteiligung möglich sein.