Was für Unterschiede darf man bei Kooperationen mit Freunden machen? Keine, meint Opia-Gründerin Claudia Desax: Fürs Geschäften mit Freunden ist das gleiche Mass an Professionalität gefordert wie sonst auch.
Von Claudia Desax, Opia
„Ich habe bereits in einem früheren Beitrag über Risiken der Zusammenarbeit mit Freunden geschrieben. Dieses Thema möchte ich an dieser Stelle nochmals aufgreifen, besonders die Trennung von privaten und geschäftlichen Treffen.
Man kennt das: Oft fällt es leicht, in lockerer Atmosphäre über Ideen und mögliche Szenarien zu diskutieren. Ich habe mich jedoch aus solchen Situationen heraus schon auf Kooperationen eingelassen, die ich anschliessend bereut habe. Ich zog besonders eine Lehre aus diesen Erfahrungen: Es ist absolut essentiell, informell besprochene Punkte nochmals in einem geschäftlichen Termin genau festzulegen. Dazu gehört unbedingt auch das schriftliche Festhalten aller dieser Punkte.
Schliesslich muss klar sein, dass beide Parteien wirklich genau das gleiche meinen, sprich die gleichen Zielvereinbarungen haben. Das betrifft vor allem den Zeitrahmen und den finanziellen Aufwand, die eine Kooperation mit sich bringt.
Hinzu kommt, dass die Offenheit beider Parteien eine Voraussetzung für eine gute geschäftliche Partnerschaft ist. Unausgesprochene Punkte, die ein latent unangenehmes Gefühl verursachen, lösen sich nicht von alleine – sie müssen diskutiert werden.
Und – so konsequent muss man in diesem Fall sein – falls die Parteien keinen Konsens finden sollte man sich wohl oder übel auf den Deal verzichten und sich nach Alternativen umsehen. Auch dann, wenn eine Freundschaft auf dem Spiel steht und es vielleicht gerade bequemer wäre, nachzugeben.
Denn Diskussionen im Nachhinein über Missverständnisse, Vereinbarungen, die „anders gemeint“ waren oder andere Differenzen sind immer blosse Energie- und Zeitverschwendung. Und genau das gilt es zu vermeiden.