Für manche ist der Fall von Anfang an klar, andere suchen monatelang danach; drum herum kommt niemand: das Finden eines passenden Namens für das eigene Unternehmen. Früher oder später muss sich jedes Startup dieser Frage stellen.

Problem Namensfindung

Ist das Produkt noch so revolutionär und das Geschäftsmodell noch so bombensicher – wer hier danebenhaut, gefährdet nachhaltig seinen Erfolg. Von Überlegungen zur Stärke der eigenen Brand, und was sie transportieren soll bis hin zur Frage, wie anderssprachige Kunden mit dem Namen zurechtkommen; an Ansprüchen mangelt es nicht. Steht der erste Buchstabe auch genug weit im Alphabet, um eine vorteilhafte Position in Directories zu ergattern oder sind wir zu nah an der Konkurrenz? Dass letzteres riskant sein kann zeigt etwa der Fall von Amazee. Startwerk-Gastautor Eric Fischer von Usekit hat in der Vergangenheit schon zur Crux der Namensfindung gebloggt. Eric und sein Team verbrachten viel Zeit mit systematischen Überlegungen, um dann am Schluss schlicht per Zufall auf einen noch griffigeren Namen zu stossen.


Klar  oder quirky?
Die Theorien dazu, was einen guten Firmennamen ausmacht sind zahlreich und nie unter einen Hut zu bringen. Die Two-Part-Rule besagt zum Beispiel, dass der ideale Name aus zwei Teilen besteht: Ein Objekt oder eine Referenz kombiniert mit einer Aussage oder Metapher. Die Referenz bezieht sich auf das eigene Produkt oder die eigene Dienstleistung und macht so direkt ersichtlich, was man zu bieten hat. Der zweite Teil beschreibt dieses näher oder macht ein vorteilhaftes Statement dazu. Brightmail oder Paypal sind Beispiele für diese Strategie, die auf eine klare Aussage abzielt.

Man kann aber auch genau umgekehrt argumentieren: Was irritiert, unverbraucht ist und ein wenig schräg daher kommt hat möglichweise einen Bonus und bleibt im Gedächtnis.  Diese Strategie, nennen wir sie „Quirkyness“, hat sich beispielsweise bei Twitter, Wuala und Poken, vielleicht sogar bei Google bewährt.

Per Maschine suchen
Dass Namensfindung eine wirklich linguistische Komponente hat, sieht man an den technischen Lösungen, die inzwischen Unterstützung bei diesem Problem bieten wollen.
Wordoid baut Begriffe in verschiedenen Sprachen um einen vorgegeben Ausdruck herum. Die Applikation holt sich Wortschnipsel und kombiniert mit dem Ausdruck wie zum Beispiel „book“. Dabei kommt natürlich viel Unsinn heraus, aber auch einiges Brauchbares, das zumindest Anregungen zum Weiterdenken liefert. Besonders angenehm: Wordoid schaut auch gleich per Googlesuche nach, ob dieser Begriff schon irgendwo verwendet wird und ob entsprechende Domains noch erhältlich sind.

Es geht auch noch bequemer: Der Web2.0-Generator von Dotomator.com generiert auf Wunsch eine beliebige Anzahl möglicher Namen für Webstartups. Beispiele gefällig? Kwilium, Aideo, Zoomfly, Toppad, Blogfish, Voocero, Chatfire, Dabtune, Jaxfish und so weiter. Dass dieses sicherlich nicht ganz ernst gemeinte Tool schmunzeln lässt, zeigt dabei auch, was für Albernheiten schon jetzt die Markenlandschaft bevölkern und wohl noch dazukommen werden.

An der Stelle die Frage an unsere Leser: Wie sind Sie auf Ihren Firmennamen gestossen? Oder sind Sie noch auf der Suche? Ihre Gedanken dazu interessieren uns.