Anfang November 2009 hat Peraltec erfolgreich eine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen und neue Büros im Technopark bezogen.
Ich treffe Pearltec-Gründerin (Pearltec-Portrait auf Startwerk.ch) Patrizia Fischer im Technopark Zürich. Nach dem Mittagessen in der belebten Cafeteria – ich kann die frisch zubereiteten Teigwaren empfehlen – und Plaudern off the record, gehen wir zum Kaffee in die neuen Büros des Medtech-Startups, um on the record über die Finanzierungsrunde und dem Umzug in den Technopark Zürich zu sprechen.
Startwerk: Du konntest die Investoren davon überzeugen, 1.1 Mio. Fr. in Pearltec zu investieren. Worauf glaubst Du sollten Jungunternehmern achten, die einen Investor von ihrem Startup überzeugen wollen?
Patrizia: Ich kann leider kein Patentrezept anbieten. Es gibt eine Unmenge an beachtenswerten Dingen – wichtig ist sicher, dass ein Jungunternehmer weiss: Mein Business passt zum Portfolio der potentiellen Investoren. Und man sollte schon früh wissen, was man den Investoren bieten kann und was man von ihnen im Gegenzug erwartet.
Ist euer neuer Verwaltungsrat, Rudolf Gygax, im Rahmen der Finanzierungsrunde zu Euch gestossen?
Ich kannte Rudolf Gygax schon zuvor. Im Rahmen der Finanzierungsrunde wurde unsere VR neu aufgestellt und besteht neu aus je zwei Vertretern des Gründerteams und der Investoren sowie einem unabhängigen Verwaltungsrat. Wir konnten Rudolf Gygax davon überzeugen, den Posten des unabhängigen Verwaltungsrates zu übernehmen.
VR professionalisieren
Rudolf Gygax kommt aus dem Pharmabereich. Welches Wissen bringt er in den Verwaltungsrat Eures Medtech-Startups?
Wir wollten im Rahmen der Finanzierungsrunde unseren Verwaltungsrat professionalisieren und Wissen hereinholen, das uns bisher noch gefehlt hatte – wir wünschen uns ein aktives Gremium. Daher spielte für uns auch eine wichtige Rolle, dass Rudolf Gygax als Person in unseren VR passt. Man sollte die persönliche Komponente nicht unterschätzen.
In welcher Hinsicht kann Rudolf Gygax Euren VR ergänzen?
Als ehemaliger Managing Director des Novartis Venture Funds verfügt er über langjährige Erfahrung im Bereich der Firmengründung. Er hat verschiedene Startups in unterschiedlichen Phasen begleitet und kennt die Investorenperspektive auf Startups sehr gut. Er weiss, woran Startups scheitern können und kann solche Stolpersteine früh erkennen.
Wofür werdet Ihr die Mittel der Finanzierungsrunde hauptsächlich einsetzen?
Ein grosser Teil wird in Saläre und die Vorfinanzierung von Produkten fliessen. Zudem werden wir Marketing- und Patentkosten abdecken können.
Wie lange wird das Geld reichen?
Das kommt ganz darauf an, wie lange es dauert, bis wir unsere Produkte erfolgreich verkaufen können und wie schnell wir wachsen wollen. Wir verfügen hier über einen gewissen strategischen Spielraum. Je nach dem, wie stark wir unser Wachstum forcieren wollen, werden unsere Mittel schneller oder langsamer aufgezehrt sein. Bevor wir aber über Wachstumsstrategien nachdenken, müssen wir unsere Produkte an den Markt bringen.
Denkt Ihr schon an den Break-even?
(Lacht) Break-even ist mir durchaus ein Begriff. Irgendwo steht der auch in unserer Finanzplanung. Bevor wir aber darüber sprechen, müssen unsere Produkte an den Markt gebracht werden. Du siehst: Verkauf steht bei uns im Moment im Zentrum.
Wann könntet Ihr den Break even erreichen?
2012.
Neue Büros im Technopark
Ihr seid Anfang November in den Technopark gezogen. Warum?
Wir benötigen mehr Platz. Unter anderem suchen wir derzeit jemanden, der uns im Sales unterstützen kann. Im alten Büro auf dem ETH-Campus in Höngg wäre es dann doch sehr eng geworden.
Als ETH-Spin-off profitieren wir von sehr günstigen Konditionen. Zudem liegt der Technopark verkehrsgünstig. Wir kommen von hier sehr schnell zu unseren Kunden – im Untergeschoss gibt es sogar einen Mobility-Platz. Wir haben eines der Fahrzeuge benutzt für den Umzug von Höngg hierher.
Auch schätze ich die Nähe zu anderen Startups: es herrscht eine angenehme und anregende Atmosphäre im Technopark.
Wer sind Eure Nachbarn?
Chromacon hat seine Büros gleich vis-à-vis. Auch Getyourguide (Getyourguide-Profil auf Startwerk.ch) hat ein Büro auf unserem Stock. Gleich nebenan ist ein neues Startup, Synvo, eingezogen. Die sind im Bereich der Sprachsynthese tätig. Den Gang weiter runter findest Du die Dünnschichtgruppe der ETH.
Wenn jetzt ein Journalist Dich fragen würde, was Dir am besten gefalle am Technopark, was würdest Du antworten?
Das Umfeld, die Leute, die hier sind. Wir besuchen uns jeweils gegenseitig zum Kaffee. So kann ich bestehende Beziehungen pflegen und neue aufbauen. Und die Lage: Ich bin hier quasi am Puls der Zeit.