Das Schweizer Startup FashionFriends ist Werbekunde von Blogwerk. Wir bringen dieses Interview von Peter Hogenkamp mit Peter Schüpbach, FashionFriends-CEO, daher als «Advertorial»:
Peter Hogenkamp: Seid Ihr mehr als nur ein Me-too von «vente-privee.com» oder «brand4friends»? Gibt es einen Swissness-Faktor?
Peter Schüpbach: Ja auf jeden Fall. Natürlich ist das Geschäftsmodell das gleiche. Aber wir haben viele Einzelheiten eingefügt, die den Swissness und auch unseren Eigenständigkeit dokumentieren. Unsere Art der Darstellung der Produkte, die Verpackung, speziell der Kundenservice sowie auch die Art der Aktionen, die wir machen sind sicher einzigartig und heben uns klar von anderen ab.
Ist die Schweiz nicht viel zu klein für einen Shopping-Club?
Nein überhaupt nicht. Schweizerinnen und Schweizer schätzen gute und qualitativ hochstehende Markenprodukte. Das haben wir bereits mit den jetzigen Mitgliedern gesehen.
Andererseits gibt es trotz der kleinen Schweiz ja bereits Konkurrenz wie eboutic.ch. Was unterscheidet FF von diesen Wettbewerbern?
Eboutic bietet alles mögliche an: Möbel, Werkzeuge, Sekt und sogar Sex-Toys. Wir bei FashionFriends dagegen konzentrieren uns auf Modeartikel und Accessoires. Das heisst auch, dass die Qualität der Marken, die Qualität der Darstellung der Produkte sowie die Lieferbereitschaft eine ganz andere ist als bei Eboutic. Schliesslich wollen Armani, Diesel und Gucci nicht im Umfeld von Grills und Möbel stattfinden. E-Commerce ist in mancher Hinsicht ein «handfesteres» Business als andere Web-Startups.
Wie ist es, plötzlich Pakete verschicken und Retouren annehmen zu müssen?
Das ist wirklich eine andere Erfahrung. Aber da ich ja ursprünglich vom ERP-Geschäft herkomme, sind mir diese Abläufe natürlich nicht ganz fremd. Und ehrlich gesagt: Es macht unheimlich Spass diese Prozesse zu automatisieren sowie zu optimieren und trotzdem so persönlich wie möglich zu sein. Das ist die grosse Herausforderung: Wir wollen trotz hoher Autmatisierung ein ganz persönlicher Shop sein, der auf jedes Mitglied und seine Wünsche eingehen kann.
Direkte Frage: Wie läuft’s denn? Seid Ihr zufrieden mit der Zahl der angemeldeten Clubmitglieder und mit der Zahl der Käufe? Darf man Zahlen erfahren? Ist die Conversion immer noch so hoch?
Ja wir sind sehr zufrieden. Wir sind fast ein bisschen überfordert im Moment! Wir haben bereits mehr als 50’000 Mitglieder und die Conversion Rate ist nach wie vor sehr hoch. Wir haben bereits mehr als 30’000 Produkte ausgeliefert. Das sind schon beeindruckende Zahlen die klar über unserem Plan liegen. Zudem beschäftigen wir inklusive Logistik bereits über 50 MitarbeiterInnen. Das freut mich eigentlich am meisten – gerade in diesem Bereich vor allem jungen Leuten einen neuen Job anbieten zu können in der heutigen schwierigen Zeit. Natürlich haben wir auch noch viele Probleme: Wir haben teilweise Lieferschwierigkeiten oder Kommunikationsprobleme mit unseren Lieferanten. Wir machen noch selbst viele Fehler in den Abläufen. Wie das halt so ist bei einem jungen Unternehmen. Aber wir lernen täglich dazu und wollen alles tun, damit unsere Mitglieder ein tolles Erlebnis bei uns haben.
Du hattest mal gesagt, die Leute stehen um 7 Uhr auf, wenn dann eine Eurer Aktionen läuft. Wieso machen die das?
Wir haben viel über den Startzeitpunkt unserer Aktionen nachgedacht. Es hat einfach viel für 7.00 Uhr gesprochen, da dies allen eine gerechte Möglichkeit gibt bei einer Marke oder einem Produkt in jedem Fall dabei sein zu können, wenn der Verkauf startet.
Wieso stehen Leute für den Start von Verkaufsaktionen auf?
Wenn ich schon lange eine Hugo Boss Uhr oder eine DIESEL Jeans kaufen wollte, die aber einfach zu teuer ist und jetzt kriege ich sie bei FashionFriends für bis zu 70% unter dem normalen Ladenpreis, dann ist das für mich Argument den Wecker zu stellen – oder etwa nicht?
Du hattest bei der Launch-Pressekonferenz erzählt, dass Leute, die sich mit dem Facebook-Profil registrieren, auf Rechnung zahlen können. Macht Ihr das noch? Hat es sich bewährt? Habt Ihr auch weitere solche Shopping-2.0-Spezialitäten einfallen lassen?
Wir haben viele Ideen und sind daran diese Web 2.0 Gedanken in den neuen Release einfliessen zu lassen. Diese neue Version ist für Anfang 2010 geplant. Im Moment konzentrieren wir uns auf die Vorbereitung des Weihnachtsgeschäfts. Da werden viele neue und spezielle Funktionen angeboten werden. Da denken wir, dass wir unseren Mitgliedern viele tolle Möglichkeiten bieten können.
Letzte Frage: Und was hast Du selbst zuletzt bei FF eingekauft?
Ich bin ein absoluter Powershopper und ich glaube ich darf sagen, dass mich im Moment noch keiner überholt hat. Es ist für mich auch wichtig, dieses Erlebnis selbst auch immer wieder zu testen. Zum Beispiel bei neuen Produkten oder bei neuen Funktionen. Es ist wichtig seine eigenen Würste immer wieder zu essen um zu spüren, ob man immer noch auf Kurs ist.
Peter Schüpbach, 46, ist CEO und Gründer von FashionFriends AG.
Vor diesem Engagement war er bei verschiedenen Internet Start-ups als Business Angel (Xing, studiVZ, plazes, netmoms u.v.m.) tätig. Zudem war er bis Mitte 2008 Chairman und Hauptaktionär der GenevaLogic, einer der weltweit führenden Software Anbieter im Bildungsmarkt, die von Netop A/S übernommen wurde. Peter Schüpbach wurde als «Schweizer Business Angel des Jahres 2005» ausgezeichnet.
Er war 1986 Mitgründer des Softwareherstellers Miracle Software AG und war mehr als 10 Jahre als ihr CEO tätig. Er führte das Unternehmen mit über 350 Mitarbeitern und Niederlassungen in mehreren Ländern 2000 an die Börse. Musste aber bereits ein Jahr später den Betrieb schliessen. Peter Schüpbach ist verheiratet und hat drei Kinder.
Ich stelle oft fest, dass gerade Premium Brands ihre Verkaufskanaele sehr genau kontrollieren. Als extremes Beispiel kann man so viel ich weiss Adidas Y-3 nur an einem Ort in der Schweiz kaufen (oder zumindest war das bis vor einer Weile noch so). Alles andere sind (gemaess Adidas) Faelschungen.
Wie handhabt ihr diese doch nicht ganz unwesentlichen Restriktionen?
Hallo Christoph,
Leider möchten dies gerne alle Brands so machen. Aber das gelingt nur einigen wenigen. Beispiel Adidas: Adidas Schweiz will im Moment noch nicht mit uns zusammen arbeiten. Das respektieren wir. Aber das heisst nicht, dass es keine Waren gibt. In der Türkei arbeitet Adidas mit einem befreundeten Unternehmen (markafoni). Das zeigt sehr wohl, dass eben die Online Strategien der Brands nicht weltweit kongruent sind. Wir erhalten gerade aus den USA jeden Tag neue Angebote von ganz grossen Marken. Wenn also die Schweizer Vertretung nicht mitmachen will so besorgen wir uns halt die Ware ein bisschen weiter weg, da wir einfach unseren Mitgliedern gute Angebote nicht vorenthalten wollen.
Dabei prüfen wir aber ganz genau woher die Ware stammt. Das ist sehr wichtig. Wir verkaufen nur Originalware. Haben wir Zweifel, so wird die Ware nicht verkauft.
Wir sehen uns ja als Mittler zwischen den Brands und den FashionFriends. Jede Marke kann unsere Plattform als zusätzlichen sehr interessanten Absatzkanal nutzen. Viele grosse Hersteller wie Nike, Puma, Mexx, Diesel und viele mehr haben die grossen Chancen erkannt und nutzen diese zu ihrem, dem unserer Kunden und unseren eigenen Vorteil. Es sit eine Win-Win-Win Situation. Und ich hoffe sehr, dass in Zukunft auch Adidas und weitere Brands, die sich im Moment noch zieren auf diesen Weg auch einschwenken werden.
Beste Grüsse aus Langenthal
Peter