Am 1. Oktober 2009 fand im Audimax der ETH Zürich der Eröffnungsanlass von Venture 2010 statt. Bis zum 3. Dezember 2009 können Jungunternehmer ihre Ideen einreichen.

Venture 2010 Kickoff in Zürich. (Philip Boeni, photoart.ch)Anhand eines Zitats von George Bernard Shaw erörterte Roman Boutellier, Vizepräsident für Personal und Ressourcen der ETH Zürich, an wen sich der von der ETH, McKinsey und dem KTI getragenen Businesswettbewerb Venture 2010 richte: „The reasonable man tries to adapt himself to the World. The unreasonable man tries to adapt the World to himself. Therefore all progress depends on the unreasonable man.“ Junge Menschen, welche die Welt von morgen gestalten wollen, sollen sich in dem Wettbewerb mit ihresgleichen messen, vom Wissen einer Expertenjury profitieren und mit etwas Glück Startkapital für ihr Startup erstreiten können.

Erfolgreiche ETH

Balsam für die kürzlich etwas geschundene ETH-Seele (Vgl. NZZ vom 27.9. 2009 und NZZ vom 4.10.2009) mochten die Zahlen sein, welche Boutellier sichtlich stolz verlas: Seit 1998 hätten ETH-Spin-offs 1800 Arbeitsplätze geschaffen; 80% aller Spin-offs überlebten die ersten fünf Jahre – in den USA überlebt diesen Zeitraum jedes 5. Startup; von den 111 Venture-Finalisten seit 1998 habe die ETH gut 40% gestellt.

Thomas Knecht, Vater des Förder-Programms, erklärte, dass sich Venture von der neuerdings engeren Zusammenarbeit mit dem KTI, einen besseren Zugang zu den Hochschulen und eine Entlastung von McKinsey erhoffe.

Grosser Erfahrungsschatz

Im Anschluss an diese Ausführungen sprachen Vertreter aus der Industrie und dem Finanzsektor über die Situation von Jungunternehmern, über den Venture Capital-Markt in Europa und den USA, über die Bedeutung von innovativen Startups für etablierte Industrieunternehmen oder über ihre eigene Gründungserfahrung. Für angehende Jungunternehmer besonders interessant waren die Ausführungen von Mark Blum, zuständig für Finanzen, Marketing und Administration beim Venture 2008-Gewinner Optotune. Er schilderte den Zuhörern im Saal, welche konkreten Herausforderungen Optotune zu bewältigen hatte. Man kann gespannt sein, welcher Jungunternehmer am nächsten Kick-off über seine Erfahrungen in der Welt der Startups berichten wird…

Agenda Venture 2010

1.10. 2009 und 8.10. 2009: Kick-off Events in Zürich und Lausanne
3.12. 2009: Einsendeschluss für die Geschäftsideen
14.1. 2009: Auszeichnung der zehn besten Ideen
31.3. 2009: Einsendeschluss für die Businesspläne
20.5. 2009: Schlusspräsentation und Siegerprämierung

Seit 1998 haben McKinsey und die ETH Zürich im Zweijahresrhythmus sechs Mal den Businessplanwettbewerb Venture durchgeführt. Laut Pressemitteilung sind aus dieser Arbeit 200 Unternehmen hervorgegangen. Mit Venture 2010 stösst die Förderagentur des Bundes, KTI, zur Trägerschaft hinter Venture.
Der Wettbewerb läuft in zwei Phasen ab. In der ersten erarbeiten die teilnehmenden Teams ihre Geschäftsidee und reichen diese bei der Venture-Jury ein. Diese bewertet die Ideen und wählt die Zehn besten aus – die übrigen bekommen ein ausführliches Feedback, das ihnen die Weiterentwicklung ihrer Idee ermöglichen soll.
In der zweiten Phase erarbeiten die Teams einen systematischen Business-Plan. Die Jury wählt die fünf überzeugendsten Pläne aus und lädt die entsprechenden Teams zu einer Schlusspräsentation ein. An dieser werden die Teams prämiert, die Sieger erhalten 60’000 Fr. in Bar. Insgesamt schüttet Venture 150’000 Fr. an Fördermitteln aus.