Eine erfolgreiche Firmengründung hat drei Voraussetzungen: Eine gute Idee, engagiert-besessene Mitarbeiter und sparsamen Umgang mit Geld. Das Problem: für den Erfolg brauchts alle drei.
In meiner ersten Betrachtung zu Patenten habe ich mich bereits von der Annahme verabschiedet, dass jeder neuen Firma ein brillianter Gedanke repsektive eine technische Erfindung zu Grunde liegt. Jetzt muss ich darauf zurückkommen. Es muss nicht eine technische Erfindung sein. Aber eine brilliante Idee braucht jede Firma. Neben zwei andern Dingen: Einem äusserst geizigen Umgang mit Geld und einem Team, das aus sehr smarten, geradezu verbissenen Leuten besteht – „animals“, „Tiere“, müssen das laut Gründerpapst Paul Graham sein.
Aber im Zentrum steht die Idee, oder? Und wie wertvoll ist die?Allein genommen: Null. Nichts. Nada. Sagt Graham. Und führt als Beispiel an, dass man von jedem Kapitalgeber (Venture Capitalist, VC) zum Teifel gejagt wird, wenn man ihn vor der Präsentation der Idee einen Fackel unterschreiben lassen will, der ihn zu Stillschweigen verpflichtet (Non Disclosure Agreement).
Das zeigt, sagt Paul Graham in diesem vier Jahre alten, bemerkenswerten Artikel über die Gründungsvoraussetztungen für ein erfolgreiches Startup, den Stellenwert der Idee für eine Firmengründung. Sie ist unabdingbar, aber gleichzeitig wertlos. Wie geht das zusammen?
Es geht eben nur zusammen, soll heissen: zur Idee gehört die engagierte, visionäre Umsetzung. Das richtige Team, anders gesagt. Graham sagt ganz klar, dass die Idee allein nicht wirklich kopierbar ist.
Denn die Umsetzung, das Engagement ist untrennbarer Bestandteil der Idee. Sie wiederum hängt davon ab, ob der Firmengründer ein Team aus „Tieren“ zusammenstellt: Die besten ihres Fachs, die nicht lockerlassen, bis eine Aufgabe gelöst ist: Hacker, die bis 4 Uhr morgens dran bleiben, wenn sie einen Bug jagen, oder PR-Menschen, die nicht nachlassen, bis sie den New York Times-Journalisten direkt am Draht haben.
Businessleute brauche man erst später. Zuerst sind die Tiere dran, denn ohne produkt gibts kein Business. Und das Produkt, sagt Graham, muss am Anfang schon besser sein als das, was es auf dem Amrkt bereits gibt, und es muss danach aufgrund der Reaktionen der Nutzer laufend verbessert werden. Businessleute beschritten den umgekehrten Weg, sagt er: Sie planen das perfekte Produkt, heuern Leute an, die so aussehen, als ob sies herstellen könnten, und verbrennen das ganze Geld, weil sie nicht erkennen, dass das Produkt zwar perfekt ist, es aber niemand haben will.
Der ziemlich lange Artikel hat noch einige weitere bemerkenswerte Weisheiten auf Lager, aber mich hat diese einfache Formel beeindruckt, wonach das Rezept für ein erfolgreiches Startup aus einer Idee, den richtigen leuten und dem vorsichtigen Umgang mit dem Geld besteht.
Das Geheimnis besteht darin, dass die Geschichte nur dann funktioniert, wenn alle drei Dinge vorhanden sind. Dann aber fast garantiert. Denn Ideen können angepasst werden, wenn gute Leute daran arbeiten, und deren Produkt sorgt dafür, dass man weitere Finanzierungsrunden durchführen kann.
Das Problem ist wohl, dass Business Leute oftmals ueberhaupt keine Ahnung von der technischen Seite haben und dementsprechend notwendige oder auch nicht notwendige Aufwendungen nicht einschaetzen koennen.
Einen Leitwolf braucht es aber dennoch. Jemanden mit kaufmaennischer Intuition.
Sehr gut verfasster Beitrag.
Hat mir herrvorragend gefallen, insbesondere die Klaren einpregsamen Aussagen.
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