Nicht nur dem VC, auch der potentiellen Kundschaft sollte man seine Firma in zwei Minuten erklären können. Guy Kawasaki zeigt einige Beispiele.
Ich bin immer wieder erstaunt, welche Probleme selbst Amerikaner (die schon in der Primarschule im Fach „Show and Tell“ zur Präsentation vor Publikum erzogen werden) beispielsweise an Startup-events haben, das Herz und den Zweck ihrer Firma zu erklären.
Am schlimmsten erschreckt hat mich kürzlich die Website von Poken, als ich dort unter dem entsprechenden Menüpunkt nachlesen wollte, wie Poken funktioniert – da ist zwar im ersten Satz von Verbindung und sozialen Netzwerken, von USB-Connector und „hochladen“ die Rede. Aber dass es sich eigentlich einfach um die elektronische Form der Visitenkarte handelt, mit der zwei Poken-Besitzer in Sekunden ihre Daten austauschen können, das steht nirgends.
Das kann verheerende Folgen haben. Nicht nur, weil ein VC (Geldgeber, Venture Capitalist) in der kurzen Zeit, die man bei ihm vorsprechen kann, nicht versteht, wie genial ein Geschäftsmodell eigentlich ist. Immerhin müssen ja auch die Kunden kapieren, worums geht – und vor allem, welchen Nutzen ihnen ein produkt oder eine DSienstleistung bringt.
Deswegen muss die Präsentation so schnell und einfach wie möglich genau zu dieem Punkt kommen: Wir helfen Dir, dies und jenes einfacher und bequemer zu tun. „Dies und jenes“ sollte dabei aber eben nicht eine präzise Beschreibung des komplexen Vorgangs liefern, sondern eine Analogie aus dem Alltag, die jeder auf Anhieb versteht.
Das Open Forum hat dazu einen kurzen Artikel von Guy Kawasaki über Tutorials, in dem er ein paar Beispiele der typischen amerikanischen „Video-Erklärungen“ zeigt, die eindrücklich demonstrieren, wie man ein komplexes System in 90 Sekunden erklärt.
Das wesentliche Geheimnis heisst dabei wohl: Weglassung.
@ peter: du sprichst mir aus dem herzen. es ist halt nicht einfach(, ein konzept in fünf sätzen zu erklären, geschweige denn in einem. kommt dazu, dass schon die idee an sich gewisse bedingungen erfüllen muss. stefan raab (den ich eigentlich nicht so mag) hat es mal so auf den punkt gebracht: die idee muss leicht sein, sonst ist sie nicht gut. die ausführung muss akribisch sein, sonst ist sie nicht leicht.
@ 17.April: öhm… erwartest du auch, dass in einem fussballblog der begriff offside jedesmal erklärt wird, wenn davon die rede ist? wenn ja, bist du im falschen film.
17. April: Mit ps bin wohl ich gemeint ;-) VC steht für Venture Capitalist, und Deine Kritik ist durchaus angebracht. Dinge in einem Text vorauszusetzen, der sich mit Textverständlichkeit befasst, ist tatsächlich etwas schizophren. Sorry.