Die Schweizer Silicon-Valley-Association organisiert jährliche Reisen ins Silizium-Tal. Wer 2009 mit will, muss sich sputen.
Spricht man mit jungen Unternehmern, die schon einmal das Silicon Valley besucht haben, hört man immer die gleiche Tendenz heraus: Eine Geschäftsreise, die, wenn sie auch nichts Konkretes ergeben hat, doch auf jeden Fall lohnend war. Eine Erfahrung ist sie offensichtlich, diese Reise ins gelobte Land der IT-Branche.
Nicht nur, weil man sich die geistigen Brutstätten der diversen Helden und geschäftlichen Vorbilder mal aus der Nähe ansehen oder vielleicht sogar einen Termin bei einem vermeintlichen oder echten Guru ausmachen kann. Nein, viele, die das Silicon Valley durchschritten haben, schätzen den Vibe, die Schwingungen, die sie aufgesogen haben.
Sicher, der US-amerikanische Unternehmer bestätigt immer wieder das Klischee vom stets freundlichen, aber doch immer auch oberflächlichen Amerikaners. Gerne haben sie ein offenes Ohr für die Ideen, die aus dem alten Europa an sie herangetragen werden, bleiben aber doch oft vorsichtig und unverbindlich. Doch es hat gut getan, das sagen alle, die einmal „drüben“ waren, zu erfahren, wie dort Geschäfte gemacht werden. Viel direkter als hierzulande. Viel schneller auf den Punkt gekommen. Viel eher hat man sich wieder aus dem Auge verloren. Zweifelsohne ist es ein reicher Erfahrungsschatz, den man in Kalifornien heben kann. Denn wer einen Investor sucht, schielt zumindest mit einem Auge immer auch in die USA, dorthin, wo gute Ideen immer eine Chance erhalten.
Doch wie landet man dort im richtigen Büro, im schlechtesten Fall gänzlich ohne Kontakte? Definitive Antworten kann die von Henri Slettenhaar gegründete Silicon Valley Association (SVA) wohl auch nicht vollständig geben. Doch die Genfer Einrichtung erleichtert das Netzwerken untereinander. Seit ihrem Gründungsjahr 1992 organisiert die SVA sogenannte study tours, Studienreisen also, an die Westküste der USA.
Auch dieses Jahr reist ab dem 10. Mai eine Gruppe wieder ins Valley, unter Leitung des Präsidenten Wolfgang Korosec sowie Philipp Schröder. Eine knappe Handvoll Plätze sind noch verfügbar, die Anmeldefrist endet am 09. April. Ganz billig ist die begleitete Reise nicht, in den CHF 2950.00 ist zwar das Programm sowie die Übernachtung und eine gewisse Grundverpflegung enthalten, doch um den Flug muss sich jeder Teilnehmer selbst kümmern.
Dafür verspricht die Silicon Valley Association die Reisenden mit Unternehmern, Wissenschaftlern, CEOs, CIOs, VCs und Anwälten zusammenzubringen, mit denen man sich austauschen kann. Die Gruppengröße ist auf 16 beschränkt. Die Unterbringung liegt einen Steinwurf von der Stanford University entfernt, die, genauso wie Berkely, auf dem Programm steht. Weitere Stippvisiten sind unter anderem bei Sun Microsystems, Google, den Mozilla Labs, SAP und Swissnex geplant.
Ob man für den Reisepreis also ausreichend Mehrwert bekommt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Vielleicht ist 2009 nicht das ideale Jahr, um einen solchen Trip zu unternehmen? Vielleicht ist es aber gerade jetzt optimal, wenn man schon zaghaft beginnt, vom Ende der Krise zu sprechen.
Anmelden kann man sich noch bis zum 09. April auf der Site der Silicon Valley Association.
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