Adrian Hirt betreibt wohl das höchst gelegene Startup der Schweiz: Mit AlpenHirt möchte er nachhaltig produziertes Bündnerfleisch aus den Schweizer Bergen an Restaurants und Private verkaufen. Mit dieser Idee hat Hirt bereits bei venture kick gewonnen – nun hat er mit seiner neuen Website sein Business lanciert.

Bodenständiges Startup: Adrian Hirt von AlpenHirt

Bodenständiges Startup: Adrian Hirt von AlpenHirt

Der IFJ-Gründer und venture kick Gewinner Adrian Hirt erweckt ein altes Familienrezept wieder zum Leben: Mit seinem Startup AlpenHirt möchte er nachhaltig produziertes Bündnerfleisch aus den Schweizer Bergen verkaufen. Im Interview mit Startwerk verkündete er sein Konzept bereits im März dieses Jahres. Nun hat er mit der Inbetriebnahme der Website zum Bestellen sein Business richtig lanciert und freut sich darauf, die Schweizer Kunden mit bestem Fleisch zu versorgen.

Jeden Herbst, wenn es kälter wurde in den Bündner Alpen, verarbeitete der Urgrossvater, der im AlpenHirt-Logo verewigt ist, die besten Muskelpartien seiner Kühe zu Trockenfleisch. Er salzte die edlen Stücke ein und hängte sie über die Wintermonate in der  Trockenkammer in seinem Bauernhaus auf. Auf diese Weise versorgte er seine Familie im Frühling bei der Feldarbeit mit proteinreicher Nahrung. Was für den Urgrossvater damals eine Methode zur überlebenswichtigen Ernährung war, wurde für den 30-jährigen Adrian Hirt nun zum Startup: Hirt will das Bindenfleisch (heute Bündnerfleisch), mit dem er aufgewachsen ist, selbst herzustellen und zu vertreiben. Dank seinem Grossvater, der die Tradition weiterführte und dabei Enkel Adrian bereits als Kind in das Handwerk einführte, ist dieser Traum Wirklichkeit geworden.

Glückliches Tier mit Lebensgeschichte

Massentierhaltung sowie Fleischimport aus dem Ausland sind für das junge Unternehmen tabu. Alle Tiere stammen von Bauern aus dem Bündner Berggebiet. Damit sich Rinder zur Herstellung von AlpenHirt-Produkten eignen, müssen sie ein glückliches Leben geführt und Kälber zur Welt gebracht haben. Über jedes Tier wird sorgfältig Buch geführt. Somit kann der Konsument anhand einer Zahlenkombination auf der Verpackung unter der Website die Geschichte hinter seinem Stück Trockenfleisch erfahren. Der Name des Tiers, auf welchen Alpen es seine Sommerferien verbringen durfte sowie Informationen über Rasse und Nachkommen werden hier ersichtlich. Adrian Hirt machte sich mit dem Unternehmen im März 2014 mit Unterstützung des IFJs und des venture kickProgramms selbstständig.

Seit dem 15. Oktober bietet Hirt seine Produkte im Online-Shop an und sicherte sich kürzlich den „Bündner Jungunternehmerpreis 2014“. Bei der Herstellung wird gänzlich auf Pökelsalz verzichtet. Haltbar gemacht werden die Trockenfleisch-Spezialitäten mit Rotwein und Natursalz – wie es das traditionelle Familienrezept vorsieht. „Pökelsalz wird von vielen Produzenten hauptsächlich aus farbästhetischen Gründen eingesetzt. Dass es im Verruf steht, die Gesundheit negativ zu beeinträchtigen, wird meist verschwiegen“, sagt Adrian Hirt. Die Herstellung dauert bis zu 16 Wochen, jedes Stück wird rund 70 Mal von Hand bearbeitet. Mit seinem Bündnerfleisch vermochte Hirt bereits Gastronomen wie Anton Mosimann und Stefan Trepp zu beeindrucke