Credentis hat eine neue Technologie für die Zahnerhaltung entwickelt – und wurde damit auch mit dem Swiss Technology Award ausgezeichnet. In den 9 Fragen erklärt CEO Dominik Lysek von Credentis die Technologie und macht einen Ausblick auf die Zukunft des Aargauer Startups.

Curodont, das Präparat von Credentis, sei ein „grosser Fortschritt für die Zahnerhaltung“, wie an der Verleihung des Swiss Technology Awards in der Laudatio gesagt wurde. Weshalb?
Der grosse Fortschritt ist Curodont Repair. Die zugrunde liegende Curolox Technologie ermöglicht zum ersten Mal eine biomimetische Mineralisation – das heisst eine Regeneration des Zahngewebes in einer Art und Weise, wie die Natur den Zahn bildet.

Eine zweite Produktlinie, die Curolox Technologie, kann beschädigte Zähne selber remineralisieren. Wie funktioniert diese Technologie?
Die Curolox Technologie ist die Basis aller credentis Produkte. Generell wird eine 3D Matrix gebildet, welche die Mineralisierung ermöglicht oder die Demineralisierung verhindert. Je nach Formulierung des Vorgangs.

Wie funktionieren eure „Hilfgerüste“ für die Zähne genau?
Die Oberfläche dieser molekularen Gerüste hat Ladungen, die Kalizium- Ionen binden kann. Die Distanz zwischen diesen Ladungen ist dieselbe wie bei Hydroxylapatit Kristallen – den Bausteinen des Zahnschmelzes. Daher ermöglicht das Gerüst (oder die Matrix) die Kristallbildung (Curodont Repair) oder bindet an bestehenden Zahnschmelz (Curodont Protect) und schützt diesen.

Ihr habt im 2013 eine erfolgreiche Finanzierungsrunde abgeschlossen. Gab es seither noch andere Finanzierungsrunden und wenn ja, in welcher Höhe? Wer sind eure Investoren? Seid ihr auch bei VC´s?
Beide unsere bisherigen Finanzierungsrunden (2011 und 2013) wurden von den selben Business Angels und den Banken AKB und ZKB gemacht. Bei uns haben keine VC investiert.

CEO Dominik Lysek von Credentis

CEO Dominik Lysek von Credentis

Euer Ziel ist ein Ausbau der Marktpräsenz in Europa und den USA. Wie seid ihr dort voran gekommen?
Unser primärer Fokus liegt auf dem Schweizer Markt. Danach kommt der europäische und der US-amerikanische Markt. Für die grösseren Märkte sind wir gegenwertig auf Partnersuche.

Welche Kunden hat Credentis zurzeit?
Rund 120 Zahnärzte und Dentalhygieniker in der Schweiz.

Wo wird eure Technologie vorwiegend eingesetzt? Bei Zahnärzten, in Kliniken?
Bei niedergelassenen Zahnärzten und behandelnden Dentalhygienikern.

Ihr habt schon einige Preise abgeräumt? Inwiefern haben euch diese für euren Bekanntheitsgrad geholfen bzw. haben diese Preise auch zu neuen Investoren verholfen?
Sie geben einen guten Aufhänger für die PR Arbeit. Zähne und Karies sind eben ein sehr emotionales Thema. Daher helfen die Preise, in die Presse zu kommen. Zu neuen Investoren haben sie uns aber nicht verholfen. Wir sind aber auch nicht unbedingt auf der Suche.

Was sind eure Ziele für das laufende Jahr bzw. mittelfristig?
Die Etablierung auf dem Schweizer Markt sowie die Partnerschaft für die Weiterentwicklung der Technologie in Produkte wie Zahnpasta oder Mundspülung. Mittelfristig streben wir eine Partnerschaft an, um die Curolox Technologie breiter zu etablieren.

Arbeitet ihr zurzeit auch an ein neuer Technologie im Bereich der Zahnpflege?
Jein – wie entdecken immer noch weitere neue Facetten der Curolox-Technolgie und sehen wo und wie wir diese zum Nutzen des Patienten und Konsumenten einsetzten können.