An der ONE Messe letzte Woche in Zürich haben sich diverse Startups mit eigenem Stand präsentiert. Die meisten waren das erste Mal überhaupt an einer Messe dabei. Wie sehr lohnt sich ein Messeauftritt für ein Startup und welche Erfahrungen können die Jungunternehmer an einer Messe sammeln? Startwerk hat einen Augenschein vor Ort genommen.

Die ONE Messe am Rande der Business-Software-Messe topsoft bot Startups die Gelegenheit, sich im Rahmen einer Messe zu präsentieren und Erfahrungen mit einer physischen Präsenz und im direkten Austausch mit Interessierten zu sammeln. Startwerk hat mit den Startups vor Ort über ihre Erfahrungen gesprochen.

Das Team von Brotseiten

Das Team von Brotseiten

Brotseiten: „Nimm, was du bekommst und mach, was du kannst. Wichtig für uns ist, dass wir auf allen Kanälen wahrgenommen werden – und dazu gehört auch eine Messe. Die ONE ist eine gute Übungsplattform für uns, weil wir direktes Feedback von den Leuten kriegen. Dazu können wir auch unseren Auftritt verbessern und herausfinden, wie die Leute unsere Botschaft aufnehmen und was sie davon verstehen. Man feilt an seinen Skills, sich zu präsentieren. Das Umfeld der ICT-Messe topsoft ist für uns ebenfalls spannend. Schliesslich basiert unsere Dienstleistung auf einer App und Informatik-Technologie im Hintergrund.“

 

Sharely an der ONE

Sharely an der ONE

Sharely: „Die Interaktion mit den Kunden, ein zehnminütiges Gespräch und ein aktiver Austausch ist sehr wertvoll. Wir möchten als Jungunternehmen jede Chance packen, die wir erhalten. Als Startup verfügen wir über ein beschränktes Marketingbudget. Deshalb ist eine Messe eine spannende Möglichkeit für uns. Unsere Dienstleistung mit dem Teilen von Alltagsgegenständen ist rasch erklärt und die Leute verstehen sie in wenigen Worten. Für einige der Besucher war unsere Dienstleistung neu und lösten grosses Interesse aus beziehungsweise sie haben uns schon konkrete Kooperationen vorgeschlagen. Wir würden uns aber noch einen höheren Frauenanteil bei den Besuchern wünschen.“

 

Stefan Zanetti von Qipp

Stefan Zanetti von Qipp

Qipp: „Als Startup an einer Messe teilzunehmen kann unter bestimmten Voraussetzungen interessant sein. Wichtig ist, dass ein Startup den Messeauftritt aktiv kommuniziert und sich die Leute nicht einfach an den Stand stellen und darauf warten, dass etwas passiert. Wir haben im Vorfeld eine Pressemitteilung verfasst und unser gesamtes Netzwerk auf die ONE aufmerksam gemacht.  Für ein Startup lohnt sich ein Messeauftritt, wenn man zu diesem Zeitpunkt etwas mitteilen möchte. Beispielsweise ein neues Produkt lanciert. Ein Messeveranstalter sollte für Startups spezielle Packages schnüren, die auf deren Budgets abgestimmt sind. Ein Messeauftritt kann übrigens auch für die interne Entwicklung sehr förderlich sein. Es gibt ihnen eine klare Deadline, bis wann ein Produkt einwandfrei funktionieren muss .“

Das Team von Revendo

Das Team von Revendo

Revendo: „Wir kaufen alte Apple-Geräte auf, bringen sie wieder auf Vordermann und verkaufen sie weiter. Unser erster Messeauftritt ist eine sehr gute Erfahrung. Wir führten zahlreiche spannende Gespräche mit möglichen Kunden und Abnehmern. Der Kontakt hier ist für unser Geschäft wichtig, da hier viele IT-Firmen präsent sind, die ihre Geräte allenfalls verkaufen möchten und deshalb als potenzielle Kunden in Frage kommen. Wir konnten auch viele auf unsere Dienstleistung hinweisen und haben wiederum Kontakt mit Privatleuten aufbauen können.“

 

Das Team von Eventbutler

Das Team von Eventbutler

Eventbutler: „Wir wurden vom Veranstalter ONE für eine Teilnahme angefragt und haben uns kurzfristig entschieden, an der Messe dabei zu sein. Obwohl die ONE von der Ausrichtung nicht primär eine Messe für die Eventbranche ist, war es doch sehr spannend und aufschlussreich, an der ONE für einmal nicht als Besucher, sondern als Aussteller dabei zu sein. Da jeder früher oder später ein Event organisiert, sei es in der Firma oder in einem privaten Rahmen, macht der Auftritt hier auch Sinn für uns. Einerseits um unser Eventportal bekannter zu machen, andererseits konnten wir zahlreiche andere Startups und Firmen kennenlernen und spannende Gespräche führen.“

 

Die beiden Gründer von Frontify

Die beiden Gründer von Frontify

Frontify: „An einer Messe kann man mit den Leuten reden und diskutieren – und in kurzer Zeit viele Kunden ansprechen. Für uns ist dieser Austausch wichtig und förderlich. Auch mit Leuten, die nicht unmittelbar etwas mit unserer Branche zu tun haben. Für uns ist ein Messeauftritt vor allem zum Lernen da und nicht zum Verkaufen. Wir möchten unsere Kommunikation noch verbessern, lernen, worauf die Leute reagieren, was sie verstehen, was sie nicht verstehen und damit unsere eigene Präsenz voran bringen.“

 

Der Stand von Hofrat Suess

Der Stand von Hofrat Suess

Hofrat Suess: „Wir machen digitales Marketing und strategisches Design – und zeichnen uns als sehr transparente Agentur aus. All unsere Löhne sind auf unserer Homepage ersichtlich und wir kommunizieren immer sehr offen mit unseren Kunden. Diese offene Kommunikation können wir auch hier an der Messe anwenden. Social Media heisst eben nicht nur über das Internet zu kommunizieren, sondern auch mit Kunden und Geschäftspartner ein Gespräch zu führen, Ideen auszutauschen und Gedanken anzuregen. Wir haben uns auch etwas einfallen lassen, damit uns die Leute in Erinnerung behalten: Die Kaffeemaschine, die wir am Stand haben, bringt laut Feedback anscheinend sehr guten Kaffee hervor.“

 

4Else an der ONE

4Else an der ONE

4Else: „Wir sind das erste Mal an der ONE dabei und es war eine tolle Erfahrung. Das Feedback von den Messebesuchern bestärkt uns, die Idee eines Terminkalenders weiter voran zu treiben. Die Messe bot uns auch eine Gelegenheit, uns mit Besuchern und mit künftigen Nutzern auszutauschen und deren Feedback in unser Produkt einfliessen zu lassen. Da wir noch in der Startphase sind, möchten wir jede Gelegenheit nutzen, wahrgenommen zu werden. Uns gefällt auch der Austausch unter den anwesenden Startups und mögliche Kooperationen, die sich daraus ergeben können“.

 

Andreas von Gunten von buch & netz

Andreas von Gunten von buch & netz

Buch & Netz: „Uns gibt es zwar erst seit rund eineinhalb Jahren, aber ich würde mich nicht unbedingt als Jungunternehmer bezeichnen, weil ich schon lange in diesem Business tätig bin. Aber das man mit eBooks Inhalte und Botschaften einfach und kostengünstig vermitteln kann, muss noch mehr in das Bewusstsein der Leute gelangen. Deshalb bietet eine Messe wie die ONE eine gute Plattform, sein Produkt bei den Leuten bekannt zu machen und allfällige Fragen von ihnen vor Ort zu beantworten. Man trifft hier aber auch wieder Leute aus der Branche und ist danach auf dem neusten Stand über ihre Dienstleistungen und Produkte.“