Der Internetriese Google stellt für Jungunternehmer Tools zur Marktevaluierung gratis zur Verfügung. „Früher kosteten solche Analysen tausende von Franken. Wer heute ein Startup gründet, kann bei Google Tools einfach und kostenlos Informationen zum Geschäftspotenzial finden“, sagt Alexander Greinacher von Google Deutschland im Rahmen einer Veranstaltung in Zürich. Natürlich spricht er auch über Google AdWords – denn ganz ohne Hintergedanken agiert der Konzern nicht.

Alexander Greinacher von Google Deutschland

Alexander Greinacher von Google Deutschland

Alexander Greinacher ist Media Strategy Consultant bei Google Deutschland in Hamburg. Im Rahmen einer Veranstaltung mit dem Thema „Globale Online Werbung: Kunden auf der ganzen Welt suchen, finden und gewinnen“ sprach der 26-jährige bei Google Schweiz vor Jungunternehmern und anderen Interessierten über Google Tools zur Marktanalyse und Kundengewinnung. „Wir möchten die Kommunikation mit Schweizer Startups vertiefen und ihnen Tools zeigen, mit denen sie sich kostenlos informieren können, wie ihr Angebot in welchen Märkten angenommen werden könnte“, sagt Greinacher am Rande der Startimpuls-Veranstaltung bei Google Schweiz in Zürich. 

Drei Angebote hebt er dabei besonders heraus: Google Trends (nach was sucht die Welt), den Global Market Finder (nach welchen Keywords wird wo gesucht und was für Marktchancen resultieren daraus für Suchmaschinen-Werbung) und den Consumer Barometer (welche Informationen und Produkte sucht der potenzielle Kunde.  Die aggregierten Informationen zu Suchanfragen bei Google stellt der amerikanische Internetriese in Form dieser Tools gratis zur Verfügung. Ganz nach der Mission des Unternehmens:organize the world’s information and make it universally accessible and useful“.

Ein weiteres Tool, das Greinacher Startups ans Herzen legt, sind dabei auch die Google AdWords (die Text-Anzeigen bei der Suche). „Für Onlineshops ist Google relevant. Traditionelles Marketing kostet viel Geld. Bei Online-Werbung kann man auf jeden Rappen genau definieren, wie viel Geld man investieren möchte und muss nicht auf einen Schlag eine hohe Summe ausgeben“, erklärt Greinacher. Für ein Startup sei das relevant, weil sie so mit wenig Investition erste Produkte verkaufen  und dann aus diesem Erlös wiederum neue Werbung schalten könnten. Greinacher macht kein Geheimnis daraus, dass es Google um den Verkauf von Online-Werbung geht, sagt aber auch, dass Startups damit ihre Geschäftsexpansion weit über die Landesgrenzen hinaus vorantreiben können. Als erfolgreiches Beispiel nennt er das wachsende Schweizer Startup mySwissChocolate aus Pfäffikon, das massgeschneiderte Schweizer Schokolade in die ganze Welt exportiert. 

Greinacher sagt, Google wolle helfen, weil viele Startups zwar bei der Implementierung der Idee gut aufgestellt sind, aber sich dann nicht auch noch bei den Marketingkanälen auskennen würden: „Wir unterstützen sie mit Expertisen. Ein Startup muss im ersten Jahr Marktanteile gewinnen. Ein aggressives Wachstum setzt aber voraus, dass man den Markt kennt und jeder investierte Franken zur Umsatzsteigerung beiträgt“, sagt Greinacher. Dann fügt er an, dass sich Google trotz der Grösse auch selbst noch im „Geiste der Startups“ sieht und Jungunternehmern fördern möchte, weil sie die Technologie und Innovation von morgen prägen.

Für Startups hat Greinacher auch noch ein paar Tipps und Tricks bereit: „Der Mut zur Lücke ist wichtig. Dass man eine Marktnische sucht und  daran glaubt, es besser machen zu können als die anderen“. Und fügt an, dass man zur Validierung der Idee am Anfang alle Informationskanäle nutzen sollte. „Dank unseren Tools im Internet kann man heute eine Analyse machen, die früher tausende von Franken gekostet hätte. Deshalb sollte man den Markt beim Start des eigenen Unternehmens genau prüfen“, sagt Greinacher. Dabei stelle Google diese Informationen nicht nur aus den eigenen Analysen und Algorithmen zusammen, sondern arbeite in den meisten Fällen auch mit Marktforschungsinstituten zusammen. „Es geht dabei auch nicht nur um Online-Angebote, sondern wir informieren auch über den Stand bei Offline-Aktivitäten“, ergänzt Greinacher. Und erklärt seine Ansichten wie folgt: „Das Stichwort heisst hier „ROPO“ (Research Online – Purchase Offline), was bedeute, dass ein Konsument nach einer Online-Recherche ein Produkt auch durchaus mal offline kaufen könne – oder auch umgekehrt.“

Google tut Gutes – und stellt viele Informationen gratis ins Netz. Diese können beim Start eines eigenen Unternehmens hilfreich sein. Google weiss aber auch, dass eine frühe Zusammenarbeit mit einem Startup später mit längerfristigen Investments in Google AdWords weitergeführt werden kann. „Es ist eine Win-Win-Situation“, sagt Greinacher.