Kurze Fragen, kurze Antworten: Regelmässig stellt sich ein Startupper unserer Fragerunde. Die Gründer von SwissLitho arbeiten an mikroskopisch kleinen Werkzeugen und haben gerade den ZKB Pionierpreis abgeräumt.

Präzision im Nanobereich: Felix Holzner

Präzision im Nanobereich: Felix Holzner

SwissLitho entwickelt, produziert und vermarktet den NanoFrazor. Der NanoFrazor ist eine neuartige und innovative Maschine für die Herstellung von allerkleinsten Nanostrukturen.

Was beschäftigt euch im Moment?

Das sind hauptsächlich zwei Sachen: Ersten müssen wir bis Ende Jahr eine Maschine an einen Kunden ausliefern und es gibt noch jede Menge an Entwicklungsarbeit. Zweitens müssen wir entscheiden, wie viele weitere Mitarbeiter wir zum jetzigen Zeitpunkt einstellen sollten.

Was war eure kniffligste Aufgabe bist jetzt und was habt ihr daraus gelernt? 

Wir mussten einen Lizenzvertrag für die Patente mit IBM aushandeln. Von mehreren Seiten wurde uns davor mitgeteilt, dass wir das wenn überhaupt nur zu sehr schlechten Bedingungen aushandeln könnten. Letztlich war das nicht der Fall und wir sind sehr zufrieden mit unserem Lizenzvertrag. Fazit: Nicht entmutigen lassen.

Welche Anwendungen gibt es für eure Technologie?

Zunächst ist unsere Technologie vor allem für Forscher aus der Nanotechnologie interessant. Diese können mit dem NanoFrazor die Nanostrukturen, die sie für ihre Forschung benötigen, mit sehr geringem Aufwand herstellen. Anwendungen reichen von Mikrochips für Quantencomputer bis zu Strukturen, um biologische Zellen zu modifizieren und zu untersuchen. Die Technologie besitzt aber auch das Potenzial für den industriellen Markt. So wird derzeit die Technologie weiterentwickelt, um eine entscheidende Rolle in der Herstellung von zukünftigen Computerchips zu spielen. Dies geschieht im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes mit 15 Partnern und einem Gesamtvolumen von 18 Millionen Euro.

Eine grosse Herausforderung für Startups ist ja, Kunden nicht einfach eine Technologie zu verkaufen, sondern ein Produkt mit Mehrwert. Wie schwierig fandet ihr es, aus eurer Forschung einen Businesscase zu bauen?

Nach einem technologischen Durchbruch 2011 konnte die Schreibgeschwindigkeit um das 50-fache gesteigert werden. Damit wurde uns klar, dass unsere Technologie auf jeden Fall wettbewerbsfähig ist und der Konkurrenz in vielerlei Hinsicht überlegen ist. Die Konkurrenztechnologie ist allerdings extrem gut etabliert. Nur im Labor zu zeigen, dass unsere Technologie eigentlich besser ist, reicht alleine noch nicht, um Geld zu verdienen. Einen richtigen Businesscase daraus zu basteln hat sehr viel Zeit gekostet. Und der Prozess ist auch noch längst nicht abgeschlossen.

War für dich klar, ein Startup gründen zu wollen oder hast du mit dir gerungen?

Das war von mir eigentlich nie wirklich geplant. Die Chance war dann aber plötzlich da und viel zu gut um sie auszuschlagen. Ich wäre schon blöd gewesen wenn ich das nicht gemacht hätte.

Hast du ein Vorbild?

Nicht wirklich.

Wenn du dich magisch zweiteilen könntest: Gibt es ein anderes Unternehmen, bei dem du gern mitarbeiten würdest?

Prinzipiell kenne ich mittlerweile einige tolle Startups, bei denen das Mitarbeiten sicher Spass machen würde. Soviel könnte ich da aber nicht beitragen  – und etwas eigenes grosszuziehen ist einiges interessanter.

Welches Startup sollen wir als nächstes in dieser Rubrik bringen?

Wie wärs mit Phocone oder Flatev? Beides super Sachen.