Die Twitter-Chatplattform piffle.it will Fussballfans eine Alternative zum standardmässigen Liveticker bieten – und liesse sich für andere Arten von Events einsetzen.

Je zwei Monate Freizeit haben die beiden Software-Entwickler Florian Zeller (Namics) und Oliver Ganz (Doodle) in ihr Hobbyprojekt piffle.it investiert. Das Resulat ist ein Social Media Liveticker: ein Webdienst, der eventbasiert Diskussionen auf Twitter zusammenführt.

Die Idee ist einfach. Die Inspiration dazu kam aus ihrer Begeisterung dafür, Fussballspiele via Twitter zu verfolgen: wo laut Oliver anders als im trockenen Standardticker die Statements «emotional, ehrlich, persönlich und parteiisch» seien.

Der Dienst trägt anhand von Hashtags und Schlüsselwortsuchen Tweets von laufenden Matches zusammen und aggregiert sie auf einzelnen Seiten, wo sie sich leicht verfolgen lassen. Dabei werden auch zusätzliche Informationen wie eine Tweetstatistik und eine Spielstandsanzeige ausgegeben. Selbst diese beruht rein auf den Kurznachrichten und zieht den aktuellen Spielstand aus Twitter. Im August 2011 begannen die beiden mit der Entwicklung der Seite und testeten sie zuletzt während der EM. Inzwischen ist eine recht runde Version vorhanden, an der in den kommenden Monaten noch weiter gefeilt werden soll.

Die schlauere Twitter-Wall

Die Logik hinter der Plattform macht bei piffle.it den Unterschied. Twitterwalls sind schliesslich nichts besonderes mehr und schnell erstellt. Gleichzeitig stossen sie aber bei der Funktionalität schnell an ihre Grenzen. Hier haben Florian und Oliver mit zusätzlicher Logik für die Aggregation eine Möglichkeit gefunden, intelligentere Eventcoverage via Twitter zu bieten.

Zwar konzentrieren sich die beiden derzeit auf Fussball und in einem zweiten Schritt auf weitere Sportarten. Das System liesse sich aber ohne weiteres für andere Einsatzmöglichkeiten erweitern, etwa für Messen. Hier wäre Potential vorhanden, das Hobbyprojekt in ein Startup zu verwandeln. Aber Oliver Ganz winkt ab – da sei nichts geplant, piffle.it sei in erster Linie ein Spassprojekt. Ganz ausschliessen mag er einen Ausbau aber nicht. Nur müssten dafür die Nutzerzahlen schon explodieren, meint er.