Die Gründer von Koubachi sind am Ziel. Mit dem Verkaufsstart ihres Pflanzensensors vor wenigen Tagen hat das Startup seinen bisher wichtigsten Meilenstein geschafft.

Was macht man, wenn man eine Idee hat, die Technologie aber noch nicht soweit ist? Abwarten und weiterentwickeln. So machten es die Gründer von Koubachi. Die längere Entwicklung hat dem Pflanzensensor des Startups nicht geschadet, im Gegenteil. Herausgekommen ist ein Hightech-Produkt, das sich von der bestehenden Konkurrenz durch ein besonders ambitioniertes Design abhebt.

Koubachi startete den Verkauf seines Pflanzensensor offiziell vor wenigen Tagen, am Launchevent des Startups in Zürich. Hier gabs das kleine Stück cleverer Hardware aus der Nähe zu sehen und die Gründer erklärten im Detail, wie das Gerät Hobbygärtner unterstützt. Der Pflanzensensor überwacht eine Reihe von Werten, um dem Besitzer den unabsichtlichen Pflanzenmord zu ersparen. Das System schickt Nachrichten an den Nutzer, um ihn ans wässern, düngen oder besprühen zu erinnern. Zu viel oder zuwenig Wasser, Lichtverhältnisse, Temperatur: Falls ein Faktor für die jeweilige Pflanzenart nicht stimmt, warnt der Sensor und kann bei starken Abweichung auch Alarm schlagen.

Die ursprüngliche Idee tauchte schon 2007 auf. Schon damals traf das Forschungsprojekt rund um automatisierte Pflanzenpflege auf ein beachtliches Medieninteresse, Zeitungen von Cash bis Blick berichteten. Bei der Entwicklung stiessen die Gründer um Moritz Köhler, Philipp Bolliger und David Kurmann aber auf Hindernisse: Die Prototypen waren schlicht zu teuer. Das lag an kostspieligen Einzelkomponenten, erklärte CEO Moritz Köhler am Launchevent. Tatsächlich hätten bereits einzelne der Bauteile mehrere Hundert Franken verschlungen. Erst zwei Jahre später, 2009, seien die Preise für die Komponenten langsam gesunken. Damit wurde die Produktion wirtschaftlich. Zwar kostet einer der Sensoren immer noch 129 Franken, das könnte sich aber mit grösseren Stückzahlen ändern, so der CEO.

Lange vor dem eigentlichen Produkt lancierte Koubachi 2010 eine iPhone-App. Nutzer können damit den Pflegeplan ihrer Zimmerpflanzen verwalten. Per Wireless kommunziert die App nun auch mit der Hardware. Angedacht war die App ursprünglich mit einem Freemiummodell: Eine Pflanze kostenlos, weitere mussten per Zahlung freigeschaltet werden. Damit machte Koubachi jedoch schlechte Erfahrungen. Die Kunden hatten wenig Verständnis für das Preismodell und versahen die App mit negativen Bewertungen. Das liess die Gründer umdenken, man verzichtete auf die geringen Einnahmen und beschloss, die App als Marketingmöglichkeit für den Sensor zu sehen. Die kostenlose Angebot funktionierte: Über 70’000 Downloads verzeichnet die App bisher. Mittlerweile sendet Koubachi täglich 25’000 Push-Nachrichten, um Pflanzenbesitzer an ihre Pflegepflichten zu erinnern. Im Dezember 2011 kam eine Webversion der App dazu.