Die Lausanner IMD Business School kürt jedes Jahr 20 vielversprechende Startups, die Coaching von Absolventen erhalten. Wieder ist High-Tech vorne.

Wettbewerbsausrichter IMD

Der tendenziell etwas Romandie-zentrierte Wettbewerb der Kaderschmiede IMD kürt jedes Jahr zwanzig Startups, nach eigener Aussage in der Frühphase. Je nach Unternehmenstyp und Industrie wirkt sich das unterschiedlich aus, so sind bei der diesjährigen Auswahl Jungunternehmen dabei, die erst vor einigen Monaten gegründet wurden, während andere bereits seit zweieinhalb Jahren als Firma auftreten. Die Unternehmen decken einen breiten Querschnitt über alle Branchen ab.

Unter den Bewerbern ausgewählt werden die Startups von einer Jury der IMD-Fakultät, mit Unterstützung eines KTI-Beirats. Die Gewinner erhalten während eines halben Jahres Coaching im Businessbereich. Fünf der Startups dürfen ausserdem eine Reise ins Silicon Valley antreten und werden im Vorfeld von einem spezialisierten Managementteam betreut.

  • Banque Pâris. Privatbank für Leute, die den Durchschnittsmillionär blass aussehen lassen: Auf „Ultra-High-Net-Worth Individuals“, also die richtig grossen Fische zielt die Neugründung vierer Bankiers aus Genf.
  • Beliani. Ein in Baar beheimateter Online-Versender für grossformatige Möbel. Die Idee: Direktversand ab Fabrik und im Gegenzug reduzierte Preise.
  • Crisalix. Den Patienten vorher schon zeigen können, wie sie nach der Schönheitoperation aussehen, darauf konzentriert sich die Software dieses Startups aus der Romandie.
  • Cloud 9. Mahoto Harada hat ein strategisches Framework entwickelt, an das sich Sozialunternehmer halten können, wenn sie gesellschaftliche Minderheiten unterstützen wollen, die wirtschaftlich marginalisiert sind.
  • Hyperweek. Raphael Briners Startup ist eine Art Webseiten-CMS kombiniert mit einem sozialen Netzwerk. Angezielt mit dem Produkt werden Firmenkunden, die eine eigene Kundencommunity im Web aufbauen wollen.
  • Infrasurvey. Das Neuenburger Startup hat ein „Underground Positioning System“ entwickelt, das unterirdische Hohlräume oder Tunnelsysteme kartographieren kann. Das primäre Anwendungsgebiet sehen die Gründer im Bergbau.
  • Gamma Technologys Steckenpferd ist eine neuartige, Aluminium-basierte Legierung, die durch eine angeblich besondere hohe Festigkeit relativ zum Gewicht und geringe Kosten glänzt.
  • Lumartix, beheimatet in der Waadt und gegründet von Laurent Calame und Andreas Meyer widmet sich der Entwicklung, Herstellung und Kommerzialisierung von Plasma-Lichtquellen.
  • Powersens von Pascal Vacherand Denand und Marc Rocklinger hiess früher einmal Power Insoles (gute Entscheidung mit der Namensänderung) und hat neuartige, „intelligente“ Schuheinlagen für Orthopädie und Rehabilitation von insbesondere Diabetespatienten entwickelt.
  • Sysmosoft. Das Jungunternehmen aus Yverdon vertreibt eine Sicherheitsarchitektur für beruflich genutzte Smartphones mit sensiblen Daten. Sie bietet Mechanismen gegen Verlust oder Diebstahl.
  • VirtaMed. Stefan Tuchschmids Startup aus dem Zürcher Technopark entwickelt computergestützte Simulatoren für das Trockentraining von Chirurgen, welche in minimal-invasiven Operationstechniken ausgebildet werden.
  • Über Memonic haben wir schon mehrfach berichtet. Das Zürcher Startup bietet ein universelles Onlinenotizbuch, das à la Evernote plattformübergreifend Speicherung und Verwaltung von Nutzerdaten erlaubt.
  • Preclin Biosystems. Das Medtech-Startup aus der Nähe von Lausanne zielt ab auf in-vivo Testverfahren für Medikamentenstudien.
  • Freya. Eine Ausbildungsplattform für Coiffeure, die sich allein selbständig machen wollen, haben Susana Alves und Rémi Walbaum lanciert. Dabei soll es um Training in Businessaspekten und dem Managen der Arbeit Zuhause gehen.

Eine Reise ins Silicion Valley winkt den folgenden Startups:

  • Abionic. Das Nanotechstartup und Spinoff der ETH Lausanne wurde erst im April 2010 gegründet. Wenn ich richtig gezählt habe, heimst es mit dem IMD Award trotzdem bereits den achten Preis ein. Die Produkte des Jungunternehmens bestehen in neuer, diagnostischer Ausrüstung für Allergiechecks, die günstiger und schneller als bisherige Verfahren sein sollen.
  • Stemergie. Dieses Spin-Off der Uni Genf hat sich spezialisiert auf die Entwicklung von neuen gezielten Therapien gegen Krebs.
  • Climeworks. An der ETH Zürich haben die Gründer dieses Jungunternehmens eine Technologie entwickelt, die es erlaubt, CO2 aus der Atmosphäre zu extrahieren, und dann für industrielle Zwecke nutzbar zu machen.
  • Optical Additives. Transparente Polymere so verändern, dass sie Licht besser schlucken und zuverlässiger an integrierte Solarzellen weiterleiten, ist die Innovation dieses Startups aus dem aargauischen Staufen.
  • Koemei. Die cloud-basierte Spracherkennungssoftware dieses Unternehmens aus Martigny soll es möglich machen, aus jeglichen Aufzeichungen (z.B. Meetings, Telefonkonferenzen, Medieninhalte) automatisch Text zu generieren.