Gründer verlieren schnell den Boden unter den Füssen. Einige Tipps um das zu verhindern.

von Marcus Kuhn, Gründer connex.io

Marcus KuhnAls Startup-Gründer lebt man ein wenig in einer Blase. Unbeteiligte Leute verstehen oftmals nicht, was es heisst, ein Unternehmen zu gründen und damit alles auf eine Karte zu setzen. Dadurch wird der Austausch nicht einfacher. Aber gerade Startups brauchen viel Input und Feedback, um ihr Produkt zu verbessern und sich am Markt ausrichten zu können. Die Frage ist: Wo holt man sich Input und Feedback?

Startup-Community in der Schweiz

Die Startup-Community in der Schweiz ist klein aber fein und man kennt sich oder lernt sich über kurz oder lang kennen. Events wie der Web Monday machen es einfach für ein Startup hier Fuss zu fassen und mit ein wenig Initiative andere Gründer kennen zu lernen. Einen grossen Beitrag dazu, dass neue Unternehmer Kontakt zu erfahrenen Unternehmern bekommen, leistet auch das Institut für Jungunternehmen. Mit Kursen wie venture plan oder dem Finanzierungswettbewerb venture kick hilft das Institut nicht nur jungen Unternehmen beim Start, sondern vernetzt die Unternehmen auch untereinander. So habe ich bei beiden Events andere Unternehmen und Gründer kennen gelernt, mit denen ich auch noch Monate danach Ideen austausche.

Online Communities

Auch wenn die Startup-Community in der Schweiz sehr gut vernetzt ist, sie ist und bleibt relativ klein. Zudem ist es so, dass sich die Welt der (Internet-)Startups auch heute noch stark am Silicon Valley orientiert. Doch wie erhält man Einblick in diese Welt und kann daran sogar teilhaben? Viele werden schon vom Inkubator Ycombinator gehört haben der im Silicon Valley momentan den VCs (versucht) den Rang abzulaufen. Ein Bestandteil dieses Inkubators ist Hacker News, eine Online Community über und für Startup-Gründer (Zu Beginn hiess die Community Startup News) und Programmierer. Diese Community zeichnet sich aber nicht nur durch ihren Themenfokus aus, sondern auch durch die hohe Qualität der Beiträge, die dort zu finden sind. Und dass Hacker News etwas mehr als nur eine Online Community ist, zeigt sich zum Beispiel daran, dass mein Mitgründer und ich uns über diese Community kennen gelernt haben.

Family & Friends

Schlussendlich, wenn es auch schwierig ist, können die Familie und Freunde eine wichtige Quelle sein um auch wieder einmal aus der „Startup-Blase“ heraus zu kommen. Als Gründer ist es oftmals sehr schwer, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Zahlreiche Dinge geschehen im Startupalltag gleichzeitig und da geht schon mal der Wald vor lauter Bäumen vergessen. Unbeteiligte, die sonst nichts mit dieser Welt am Hut haben, können hier Abhilfe schaffen. Und oftmals sind es Familie und Freunde, die auch ehrlich genug sind, um einen auf den Boden der Realität zurückzuholen.

Kunden, Kunden, Kunden

Aber schlussendlich geht es in einem Startup darum, ein erfolgreiches Produkt zu kreieren, und ein Produkt wird nur erfolgreich wenn es sich an den Bedürfnissen von echten Kunden ausrichtet. Es ist deshalb unglaublich wichtig mit den eigenen und potentiellen Kunden in Kontakt zu treten und deren Bedürfnisse zu erkennen. Ich bin ein grosser Fan der Lean-Startup-Philosophie welche unter anderem von Eric Ries gepredigt wird. Annahmen müssen getestet werden und in einem Startup klappt das eigentlich nur mit Hilfe existierender oder potentieller Kunden.