Kein Startup kommt ohne Kapital aus. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Die von uns befragten Gründer erklären, wie sie ihre Unternehmen finanziert haben.

Gründerfrumfrage: Geld regiert die Welt

Bei Startupfinanzierung denken viele als erstes an Venture Capital und Business Angels. Doch diese sind oft nicht leicht von einem neuen Produkt zu überzeugen und wollen erste Erfolge sehen. Deshalb überrascht es auch nicht weiter, dass sieben der neun befragten Gründer ihr Unternehmen zumindest zum Teil selbst finanziert haben. Auch Stiftungen und Wettbewerbe spielen gerade in der Anfangsphase eine wichtige Rolle. Venture Capitalists oder eigene Einnahmen werden scheinbar erst in einem späteren Entwicklungsstadium wichtig.

Wir haben also Gründer gefragt: Woher kam das Geld für Dein Unternehmen?

Carlos Bravo, Gründer Coguan
„Das Geld kam von b-to-v, die auch schon in Unternehmen wie Qype oder Xing investiert haben. Der Kontakt wurde damals durch meinen damaligen Doktorvater und heutigen Investor Prof. Dr. Elgar Fleisch hergestellt. Ich würde jedem geldsuchenden Gründer empfehlen stets über Kontakte and die Finazgeber heranzutreten. Ohne externe Empfehlung sind die Chancen sehr gering Gehör zu finden.“

Remo Uherek, Gründer Trigami

„Die Gründung der Trigami AG haben die Gründer im Juni 2007 selbst finanziert. Im Anschluss haben wir eine Seed-Finanzierung mit strategischen Business Angels durchgeführt, u.a. Peter Niederhauser, Peter Schüpbach, Lukasz Gadowski. Im Jahr 2009 haben wir mit Redalpine (www.redalpine.com) eine zweite Finanzierungsrunde durchgeführt.“

Dorian Selz, Gründer Memonic

„Unsere Firma ist 100% eigenfinanziert.“

Dominik Grolimund, Gründer Wuala

„Wir waren komplett eigenfinanziert und haben all unser Erspartes reingesteckt. Ich hatte vor 10 Jahren schon eine Firma gegründet (Caleido) und habe alle Einnahmen auf die Seite gelegt, um später irgendwann eine neue Firma zu gründen. Das war dann mit Wuala soweit.“

Myke Naef, Gründer Doodle

„In der ersten Phase kam es von den beiden Doodle-Gründern, die im ersten Jahr auf einen Lohn verzichteten. In der zweiten Phase kam es von zwei VCs, die in Doodle investierten. In der dritten Phase kommt es aus dem Verkauf der Werbeplätze auf Doodle sowie vom Verkauf unserer Bezahlprodukte Branded Doodle (für Firmen und andere Organisationen) und Premium Doodle (für Private).“

Gilles Florey, Gründer Keylemon

„Ich habe einige Preisgelder bekommen. Finanzierung von Investoren habe ich noch nicht erhalten. Ich lerne noch wie man das macht.“

Florian Kowalke, Gründer Aiducation International

„In den ersten Jahren kam das Geld von uns: wir haben ehrenamtlich gearbeitet und noch heute arbeiten die meisten Mitarbeiter (Aiducators) ehrenamtlich. Mit der Zeit konnten wir aber nicht nur verschiedene Preise gewinnen, sondern darüber hinaus auch Stiftungen und die ersten Unternehmen von uns überzeugen. Leidenschaft war Voraussetzung und Gründer von jedem Unternehmen sollten bereit sein, diese auch zu zeigen. Dazu gehört auch das Eingehen bestimmter finanzieller Risiken.“

In der Rubrik Gründer-Fragerunde lässt Startwerk die Leute zu Wort kommen, die am besten wissen, was Startups bewegt: die Jungunternehmer selbst. Hier geht es regelmässig um Themen und Fragen, mit denen alle Startups früher oder später konfrontiert sind.