Bewegungstherapie und Biokatalysatoren. Zwei Startups aus der Life-Science haben gestern die zweite Stufe von Venture Kick passiert.

Venture Case für Habtronics und F-Gen

Die Gründer von Habtronics (früher Rewalk), Keyhan Madjdpour und Serge Weydert haben ein neuartiges Gangtrainingsgerät entwickelt, das der Konkurrenz gegenüber einen Preisvorteil mitbringt. Bei einer grossen Zahl der Patienten mit neurologischen Pathologien wie Parkinson, Schlaganfall oder MS ist das therapeutische Ziel das Wiedererlernen des Gehens. Gerade nach einer klinischen Behandlung ist zentral, dass Patienten die Bewegungsabläufe von Grund auf neu einüben. Bisher wird dies hauptsächlich an Laufbändern gemacht, die mit Stützsystemen ausgerüstet sind um den Patienten zu entlasten. Während den Übungen führt der Therapeut die Füsse oder Beine der Person von Hand um den natürlichen Bewegungsablauf nach und nach wieder in Gang zu bringen.
Alternativ dazu existieren Gangttrainer, die spezifisch für das Gehtraining entwickelt wurden Die deutlich komplexeren Geräte, die mit mechanischen Führungen den Bewegungablauf des Gehens für den Patienten nachbilden und ohne die Hilfe eines Therapeuten ermöglichen, sind aber kostenintensiv und daher bislang praktisch nur für Kliniken erschwinglich. Die Gründer von Habtronics wollen einen Gangtrainer auf den Markt bringen, der vergleichbare Wirkung hat, preislich aber auch für auch für Physiotherapiepraxen und ambulante Zentren interessant. Ein erster Prototyp wird derzeit an der ZHAW entwickelt.

Mikroben für die Industrie
Als weiteres Gewinnerstartup pitchte Giorgia Valsesia erfolgreich ihr Unternehmen F-Gen vor der Jury. Das erfahrene, fünfköpfige Team um die Biotechnologin arbeitet an neuen Verfahren der mikrobiellen Katalyse. Die Unterstützung chemischer Prozesse mittels spezifisch dafür designten Mikroorganismen wird bekanntlich immer wichtiger für die Herstellung pharmazeutischer oder Industrieller Produkte. Ziel von F-Gen ist die Kommerzialisierung eines eigenen Biokatalysators für die Erzeugung eines bislang noch nicht enthüllten Zielprodukts in den nächsten Jahren. Bereits entwickelt ist dagegen eine proprietäre Screening-Plattform, die Industriekunden zur Verfügung gestellt und via operationeller Erträge eine Beitrag an die weiteren Entwicklungskosten leisten soll. Parallel dazu wollen die Gründer weitere Patente erlangen und kontinuierlich auf die Produktreife des Katalysators hinarbeiten.