Zwei ETH-Spin-offs haben am 30. September in der zweiten Runde des Venture Kick, Venture Case, die Jury von ihren Projekten überzeugen können.

Venture Kick unterstützt Schweizer StartupsDas Mirasense-Team, Samuel Müller, Christof Roduner, Christian Flörkemeier, Robert Adelmann, entwickelt eine Software, die mit Handykameras fotografierte Strichcodes erkennen kann. Das Neue daran, die Software ist viel weniger anspruchsvoll was die Bildqualität betrifft als andere Lösungen. Eine mögliche Anwendung dieser Technologie: Ich kann in einem Geschäft den Strichcode auf einem Produkt fotografieren und Informationen über Inhaltsstoffe abrufen oder herausfinden, ob das Produkt in einem anderen Geschäft günstiger angeboten wird. Ich hoffe, dass die SBB diese Technologie einkauft und ihren ziemlich zickigen Billett-Scannern gönnt – manch ein Kontrolleur würde sich über diese Innovation freuen…

Das zweite Startup, Proteomedix, arbeitet an einer Lösung für die Früherkennung von Prostatakrebs. Die ETH-Forscher Ralph Schiess und Christian Brühlmann haben eine Methode entwickelt, mittels derer spezifische Proteine im Blut, die auf Prostatakrebs hinweisen, erkannt werden können. Die Methode soll viel genauer arbeiten als heutige Standardlösungen. Dank dieses Bluttests könnte die Anzahl durchgeführter unangenehmer und kostspieliger Biopsien um 75% verringert werden. Das Preisgeld von 25’000 Fr. investieren Ralph und Christian in die Entwicklung eines industriellen Prototyps.

Venture Kick ist eine Initiative privater Geldgeber. Jungunternehmer haben die Möglichkeit über einem dreistufigen Prozess bis insgesamt 130’000 Fr. für ihr Startup zu bekommen. Dafür müssen sie in jeder Runde vor einer Expertenjury den Stand ihres Projekts darlegen. Die Sieger der ersten Runde erhalten 10’000 Franken, um ihre Idee auszuarbeiten. Das Fördergeld der zweiten Runde (20’000 Franken) soll in die Entwicklung des Business Cases investiert werden. Jungunternehmer, welche die Jury in der dritten Runde überzeugen können, erhalten 100’000 Fr. Startkapital für ihr Startup. Zwischen den Präsentationen in der ersten und der zweiten Runde dürfen maximal drei, zwischen der zweiten und dritten maximal sechs Monate verstreichen. In dieser Zeit werden die Jungunternehmer in den Kickers Camps bei der Weiterentwicklung ihrer Startups von erfahrenen Unternehmern unterstützt. Hinter Venture Kick stehen in der Pilotphase die Ernst Göhner Stiftung, die Gebert Rüf Stiftung und die OPO Stiftung.